Ermittlungen

Wusste der Offenburger Mordverdächtige von der Schwangerschaft seines Opfers?

Nach dem Mord an einer 37 Jahre alten Psychotherapeutin und Mutter eines Kleinkindes dauern die Ermittlungen an. Offen ist unter anderem, ob der Tatverdächtige wusste, dass sein Opfer schwanger war.  

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Auch Vermessungen am Tatort gehören zu...ordeten 37-jährigen Psychotherapeutin.  | Foto: Ralf Burgmaier
Auch Vermessungen am Tatort gehören zur Ermittlungsarbeit der Polizei im Fall der ermordeten 37-jährigen Psychotherapeutin. Foto: Ralf Burgmaier
Nach der Festnahme und Inhaftierung des 42 Jahre alten Mannes im Zusammenhang mit dem Tötungsdelikt im Bereich der Unionrampe am Dienstag vor einer Woche, wird die Arbeit der Ermittler nach Angaben des Polizeipräsidiums Offenburg noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Im Vordergrund stehen laut einer gemeinsamen Pressemitteilung von Polizeipräsidium und Staatsanwaltschaft Offenburg nun die Rekonstruktion des Tatgeschehens und die bislang gesicherten Spuren beweiskräftig mit dem Tatverdächtigen in Zusammenhang zu bringen. Hierzu seien unter anderem Bildaufnahmen gefertigt worden, um den Tatort virtuell darstellen zu können. Es fanden dort am Montag dieser Woche in Zusammenarbeit mit Spezialisten des Landeskriminalamts Baden-Württemberg auch weitere kriminaltechnische Nacharbeiten statt.

Die Wohnung des 42-Jährigen im Offenburger Stadtteil Albersbösch ist nach wie vor beschlagnahmt. Der in Frankreich geborene deutsche Staatsangehörige hat sich laut gemeinsamer Mitteilung noch immer nicht zum Tatvorwurf eingelassen.

Tatbestand des Schwangerschaftsabbruchs erfüllt?

Neben dem Tatvorwurf des Mordes könnte der Beschuldigte nach Angaben der Behörden zugleich den Tatbestand eines Schwangerschaftsabbruchs verwirklicht haben. Inwieweit der Tatverdächtige allerdings Kenntnis von der Schwangerschaft des Opfers hatte, sei noch Gegenstand der weiteren Ermittlungen. Die umfangreich geführten Ermittlungen hätten ferner noch keine Anhaltspunkte dafür ergeben, dass zwischen Opfer und mutmaßlichem Täter nach der durchgeführten Gefährder- und Gefährdetenansprache im Juni 2024 noch irgendeine Verbindung bestanden hat. "Trotzdem ist nach derzeitigem Ermittlungsstand davon auszugehen, dass der 42-Jährige sein Opfer gezielt aufgesucht und es sich bei der Getöteten, aufgrund der therapeutischen Vorbeziehung sowie der damit einhergehenden entwickelten Aggressionen, nicht um ein willkürliches Opfer gehandelt hat", heißt es in der Mitteilung. Entgegen anderslautenden Informationen hätten an der Wohnanschrift des Tatverdächtigen neben der Festnahme im Zusammenhang mit dem Tötungsdelikt keine weiteren Polizeieinsätze stattgefunden.

Auch bei schnellerer Hilfe nicht zu retten

Nach den ersten Ergebnissen der rechtsmedizinischen Untersuchung konnten die Behörden auch mitteilen, dass die 37-Jährige aufgrund ihrer erlittenen Stichverletzungen "auch dann nicht zu retten gewesen wäre", wenn bereits bei ihrer ersten Entdeckung um 18.30 Uhr sofort ärztliche Hilfe zur Verfügung gestanden hätte und die Notrufmeldung nicht erst um 19.15 erfolgt wäre.
Niederträchtiges an der Stadtkirche

In der Nacht auf Donnerstag hat es erneut islamfeindliche Schmierereien in Offenburg gegeben. An der evangelischen Stadtkirche, in der Hauptstraße, wurden Plakaten beschmiert, auf denen die Stadtkirchengemeinden appelliert: "Menschenfeindlichkeit schadet der Seele" und "Hass schadet der Seele". Das Hinterhältige ist, dass die Schmierereien offenbar versuchen, einen Zusammenhang zwischen dem Mord an einer Psychotherapeutin im Hinterhof der Hauptstraße 15 und dem Islam herzustellen.

Wie berichtet war die 37-Jährige am Abend des Dienstags, 11. Februar, durch einen mutmaßlich psychisch kranken Ex-Patienten getötet worden. Auf einem der beiden Plakat wurde nun in orangener Leuchtschrift ein türkischer Männervorname gesprüht und behauptet, der sei der Mörder. Auf Anfrage teilt das Polizeipräsidium mit dass es keine Namensgleichheit zu dem wegen der Tötung der Therapeutin verhafteten Mann gibt.
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