Kann Theater mehr als dreidimensional sein? Diese Frage stellt Regisseur Jay Scheib zur Eröffnung der Bayreuther Festspiele mit seiner "Parsifal"-Neuinszenierung. Und fügt virtuelle Realität hinzu. Revolution oder Sackgasse?
Ja, wenn es so einfach wäre, den Reset-Knopf zu drücken. Wie auf der Bühne. Am Ende dieser mit besonderer Spannung erwarteten Bayreuther "Parsifal"-Neuinszenierung lässt Regisseur Jay Scheib den Titelhelden den Gral enthüllen – und dann zu Boden fallen, auf dass er zerschlage. Der heilige Kelch, das Wundergefäß aus der Artus-Sage, das Richard Wagner in den Mittelpunkt seiner letzen Oper stellt, wird identifiziert als die Wurzel allen Übels. Es kann also nochmals von vorne beginnen. "Erlösung dem Erlöser" singen die Stimmen aus dem Off. Und dazu schwebt aus ...