Analyse

Wie steht es um den SC Freiburg kurz vor Saisonstart?

Der personelle Umbruch war groß, die Zeit knapp. Am Montag beginnt für den SC Freiburg mit der Partie gegen den 1. FC Nürnberg die Saison in der zweiten Liga. Was funktioniert gut, was muss besser werden, welche Lösungen gibt es?  

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Was muss noch besser werden? Nils Petersen und Julian Schuster im Dialog  | Foto: Meinrad Schön
Was muss noch besser werden? Nils Petersen und Julian Schuster im Dialog Foto: Meinrad Schön
Die Fitness

In den Testspielen zuletzt war zu beobachten, dass die Mannschaft jeweils nach der Pause Probleme im physischen Bereich bekam. Die Aktionen verloren an Dynamik, Zweikämpfe gingen verloren, Konzentration und damit Präzision im Pass-Spiel schwanden. Eine Erklärung ist die im Vergleich zur ersten Liga kürzere Vorbereitungszeit. Drei Wochen weniger als in den vergangenen Jahren standen dem Trainerteam zur Verfügung. "Die Mannschaft ist noch nicht dort, wo wir sie letztlich haben wollen", bestätigt Athletiktrainer Simon Ickert. Aber das sei angesichts der Umstände normal. "Das wussten wir." Im läuferischen Bereich werde man deswegen auch in den kommenden Wochen noch begleitend arbeiten – zumindest bis zur Länderspielpause Anfang September.

Fehlende Alternativen

Der Freiburger Kader ist groß. Und doch sind die personellen Alternativen aktuell begrenzt. Mats Möller Daehli befindet sich nach langwieriger Patellasehnenreizung weiter im Aufbautraining. Frühestens in drei bis vier Wochen dürfte der Norweger ein Thema sein. Marc-Oliver Kempf plagen einmal mehr muskuläre Probleme. Die Neuzugänge Tim Kleindienst und Lukas Kübler haben mit den typischen Anpassungsproblemen zu kämpfen. Nach intensiven Vorbereitungswochen müssen beide aktuell wegen Sehnenreizungen pausieren. SC-Trainer Christian Streich fehlen also einige Akteure, die zumindest als Kaderspieler fest eingeplant sind.

Petersen-Faktor

Große Hoffnungen ruhen auf Nils Petersen. Die unerwartete Rückkehr des Torjägers hat die Zuversicht in Reihen der Fans wachsen lassen. Im Verlauf der Vorbereitung konnte Petersen den Erwartungen nicht gerecht werden – zumindest nicht in Bezug auf seine Trefferquote. Null Tore erzielte der Angreifer in den fünf Testpartien, in denen er zum Einsatz kam. Grund zur Sorge? Eher nicht. Findet auch Petersen selbst. "Das erinnert mich ein bisschen an die vergangene Wintervorbereitung, in der bei mir auch nicht so viel geklappt hat", beschwichtigt der 26-Jährige. Was danach kam, ist bekannt: In zwölf Bundesligaspielen für den SC traf Petersen neun Mal. Zudem gibt es einen Grund, warum weitere Petersen-Tore bislang ausgeblieben sind. Der ehemalige Bremer hat in den vergangenen Wochen so intensiv und konstant an seiner Fitness gearbeitet wie lange nicht. Dass die Spritzigkeit zunächst darunter leidet, ist normal. "Ich habe jetzt 60, 65, 70 und 85 Minuten gespielt. Langsam komme ich in den Rhythmus", erklärt Petersen. "Und gegen Nürnberg bin ich dann hoffentlich auch wieder mit den Toren dran."

Die Zentrale

Gegen Malaga agierten Nicolas Höfler und Amir Abrashi auf der Freiburger Doppelsechs eine Halbzeit lang auf hohem Niveau. Taktisch gut abgestimmt, mit zuverlässiger Balleroberung und gutem Umschaltspiel deuteten die beiden an, dass sie das Zentrum des SC-Spiels durchaus beherrschen können.

Die Offensive

Der Bereich, der im Verlauf der Vorbereitung am harmonischsten funktionierte und daher in der Entwicklung am weitesten fortgeschritten erscheint. Maximilian Philipp, Vincenzo Grifo und Nils Petersen – das passt. Mike Frantz deutete gegen Malaga zumindest an, dass er eine zuverlässige Alternative sein kann. Die offensive Außenbahn ist allerdings nicht seine Lieblingsposition. Ein weiteres Problem: Tim Kleindienst und Mats Möller Daehli stehen aktuell nicht zur Verfügung. Es mangelt dadurch an Optionen. Auch deswegen wird nach einer weiteren Verstärkung für die offensive Außenbahn gesucht.

Die Viererkette

Ganz hinten hatte die SC-Abwehr gegen Malaga durchaus solide Phasen. Speziell in der Innenverteidigung traten aber – wie immer wieder während der Vorbereitung – individuelle Fehler auf. Fraglich ist auch, ob die Freiburger auf den zentralen Abwehrpositionen insgesamt ausreichend besetzt sind. Stand heute kommen für das Nürnberg-Spiel lediglich Marc Torrejon und Immanuel Höhn in Frage. Für den 19-jährigen Jonas Föhrenbach dürfte die zweite Liga mangels Erfahrung (noch) zu früh kommen. Marc-Oliver Kempf wäre, wenn fit, eigentlich gesetzt. Doch der ehemalige Frankfurter ist einmal mehr angeschlagen.

Die Startelf

Noch sind es ein paar Tage hin bis zum Auftaktspiel gegen Nürnberg. Momentan würde die Freiburger Startformation wohl so aussehen: Schwolow, Mujdza, Torrejon, Höhn, Günter, Höfler, Abrashi, Philipp, Grifo, Frantz, Petersen. Im günstigsten Fall könnte Marc-Oliver Kempf eine Option sein.

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