Unterricht

Wie Künstliche Intelligenz im Schulalltag des Scheffel-Gymnasiums Lahr eingesetzt wird

Am Scheffel-Gymnasium in Lahr ergänzt Künstliche Intelligenz (KI) den Unterricht als Lernhilfe und Debattenpartner – mit Chancen, aber auch Herausforderungen für Schüler und Lehrkräfte.  

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Schülerinnen und Schüler wenden KI im Unterricht an  | Foto: Scheffel-Gymnasium
Schülerinnen und Schüler wenden KI im Unterricht an Foto: Scheffel-Gymnasium

Am Scheffel-Gymnasium in Lahr gehört der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Unterricht bereits zum Schulalltag. In verschiedenen Fächern wird sie als Lernhilfe genutzt, sei es zur Sprachförderung, für interaktive Debatten oder zur Wissensvermittlung. Der Einsatz erfolgt schwerpunktmäßig in der Oberstufe, aber auch in der Mittelstufe wird KI zum Vokabeltraining, als Schreibcoach oder für kreatives Arbeiten verwendet, so der stellvertretende Schulleiter Philipp Freykowski. In einer Pressemitteilung ziehen Lehrkräfte und Schüler ein gemischtes Fazit: Während die Möglichkeiten der Technologie geschätzt werden, gibt es auch zahlreiche pädagogische Herausforderungen.

KI beim Vokabellernen

"Was früher Lexika oder Wikipedia waren, sind heute KI-gestützte Anwendungen", erklärt das baden-württembergische Kultusministerium. Diese Entwicklung greife das Scheffel-Gymnasium aktiv auf, heißt es in der Pressemitteilung der Schule. Englischlehrer Philipp Frommherz setze beispielsweise einen KI-Chatbot ein, um den Schülern beim Vokabellernen spielerisch zu helfen. In Gemeinschaftskunde diene die KI als Debattenpartner, um Argumentationsfähigkeiten zu trainieren. "Unser Ziel ist es, die Schüler auf die Arbeitswelt vorzubereiten, in der KI bereits eine wichtige Rolle spielt", so Frommherz. Auch die Schulleiterin Antje Bohnsack betont die Chancen der neuen Technologie: "KI kann ein wertvolles Werkzeug sein, um individuelles Lernen zu unterstützen. Wir legen jedoch großen Wert darauf, dass sie reflektiert genutzt wird und die Schüler lernen, kritisch mit den Ergebnissen umzugehen."

Nutzen für die Schüler

Schülerinnen des Gemeinschaftskunde-Leistungskurses und dem Englisch Leistungskurs sehen den Einsatz der Künstlichen Intelligenz mit gemischten Gefühlen entgegen. "Der KI-Einsatz kann auch kritisch werden, wenn die Ergebnisse nicht im Unterricht eingeordnet werden und die KIs dadurch legitimierter werden. Das ist gefährlich, da sie nachgewiesenermaßen öfter Falschinfos verbreiten", hebt die Schülerin Ajla Omicevic hervor. Jula Isele sieht hingegen Vorteile: "Der KI-Einsatz in der Schule kann teilweise sehr praktisch sein und ist eine gute Möglichkeit, um das eigene Wissen zu erweitern. Mittlerweile kann man sogar Diskussionen mit ihr führen, was den Gemeinschaftskundeunterricht bereichert und abwechslungsreich macht."

Anregung zum kritischen Umgang

Freykowski lobt den Einsatz von KI im Schulalltag, gerade auch im Hinblick auf die Medienbildung seiner Schülerinnen und Schüler: "Das Tolle ist, dass Lernen mit KI auch immer zu Lernen über KI wird. Man kann die Schwächen direkt im Unterricht thematisieren, seien es teilweise falsche Informationen, Vorurteile oder falsch interpretierte Zusammenhänge. Dies ist für die Medienbildung der Schüler essentiell, nur so werden sie zu kritischen Bürgern, die KI sinnvoll einsetzen können." Um Datenschutzbedenken entgegenzuwirken, verwendet das Gymnasium eine spezielle, geschützte Version eines KI-Programms, die anonymisiert arbeitet. Dennoch sei die Kontrolle durch Lehrkräfte essenziell, um die Qualität der Inhalte zu sichern. "Wir haben eine Schullizenz für die datenschutzkonforme KI. Diese nutzen derzeit aktiv 27 unserer 60 Lehrkräfte. Dabei schwankt der Anteil der Nutzung natürlich. Wir werden demnächst auch einen pädagogischen Tag haben, an dem wir uns intensiv zum Thema KI fortbilden", erklärt Freykowski.

Schlagworte: Philipp Freykowski, Philipp Frommherz, Jula Isele
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