Werden Bahntickets bald teurer?
Für die Verkehrswende ist ein Wechsel vom Auto auf die Schiene zentral. Doch die Gebühren fürs Schienennetz könnten zur Bremse werden.
"Je nach Höhe der zusätzlichen Belastungen sind wir gezwungen, den Umfang unseres Fahrplanangebotes bundesweit zu überprüfen", sagte Fernverkehr-Vorstand Michael Peterson am Mittwoch laut einer Mitteilung. Ein DB-Sprecher hatte zuvor erklärt, bei einer Erhöhung in der angekündigten Größenordnung seien Angebotsreduktionen und auch eine Erhöhung der Ticketpreise unumgänglich.
Das Thema löste in der Politik Unruhe aus, vor allem die Grünen reagierten mit Kritik. Landespolitiker befürchten, dass ihre Region durch Streichungen im Bahnverkehr abgehängt werden könnten.
Die Trassengebühren werden von der DB-Infrastrukturgesellschaft Infrago erhoben. Alle Unternehmen, die die Infrastruktur der Bahn nutzen, müssen sie zahlen, auch die Verkehrsunternehmen der Bahn selbst. Die Bundesnetzagentur genehmigte kürzlich eine deutliche Erhöhung der Trassenpreise für 2025 – im Durchschnitt um 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Grund sind laut Infrago höhere Personal- und Materialkosten. Da der Regionalverkehr gesetzlich nicht so stark belastet werden darf, werden die Erhöhungen vor allem auf den Fern- und Güterverkehr umgelegt. Für 2025 erhöhen sich die Trassenpreise für den Fernverkehr nach aktuellem Stand um 17,7 Prozent.
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