Interview

Wem hilft die Digitalisierung in der Pharmabranche?

"Sieben Monate länger gelebt": Michael Seewald, Leiter des Zentrums für Datenanalytik im Novartis-Hauptquartier, zum Nutzen der Digitalisierung für die Patienten und die Pharmafirmen.  

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Die Analyse von Daten wird  bei der Behandlung von Patienten immer wichtiger.  | Foto: fotolia.com/Mihai Simonia
Die Analyse von Daten wird bei der Behandlung von Patienten immer wichtiger. Foto: fotolia.com/Mihai Simonia

Daten sind der wichtigste Rohstoff des 21. Jahrhunderts. Das gilt auch für die Pharmabranche, die Schlüsselindustrie im Dreiländereck. Doch nützt die Lust der Pharmariesen auf zusätzliche Informationen tatsächlich dem Patienten? Steigert sie die Heilungschancen? Oder sind die angehäuften Datenberge nur ein Mittel, um die ohnehin schon beträchtlichen Renditen des Wirtschaftszweiges noch weiter in die Höhe zu treiben? Michael Baas hat nachgefragt bei Michael Seewald, Vizepräsident der Novartis-Abteilung, die die Analytik für Daten aus dem medizinischen Routineeinsatz (Real World Evidence) managt.

BZ: Herr Seewald, eröffnet Digital Health der Pharmaindustrie wirklich neue Dimensionen oder ist der Hype dem Herdentrieb geschuldet?
Seewald: Zunächst ist festzuhalten, dass Pharmafirmen schon lange mit Daten arbeiten und diese essentiell sind, um Produkte zuzulassen und zu registrieren. Das heißt, wir haben schon immer große Datenpakete zusammengestellt. Das Spannende dieser Tage ist, dass Daten, die außerhalb klinischer Studien gesammelt wurden, ebenfalls gute Informationsquellen sein können, sei es was die Sicherheit, sei es, was die Wirksamkeit angeht. Wenn ein Patient über eine App Daten sammelt und an einen Arzt weiterleitet oder einen Gürtel trägt, der Bewegungen aufzeichnet, ist das auch für uns interessant, hilft uns das, Medikamente zu verbessern und kann im Endeffekt auch klinische Studien beschleunigen und effizienter machen.
BZ: Sie nennen Sicherheit ...

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