Account/Login

WM

Weltmeister! Deutschlands Basketballer schreiben Geschichte

Es ist ein historischer Tag für den deutschen Basketballsport: Das deutsche Männerteam hat das WM-Finale gegen Serbien mit 83:77 für sich entschieden.  

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
1/8
Fast ein bisschen surreal: Deutschland ist Basketball-Weltmeister. Foto: Michael Conroy (dpa)
Weltmeister! Die deutschen Basketballer haben ein perfektes Turnier in Manila mit dem historischen ersten WM-Titel vollendet und eine ganze Generation gekrönt. Der herausragende Kapitän Dennis Schröder und sein Team setzten sich am Sonntag in einem mitreißenden Endspiel mit 83:77 (47:47) gegen Serbien durch und vollbrachten damit eine der größten Überraschungen der deutschen Sportgeschichte. Angeführt von Schröder (28 Punkte) und dem stets angriffslustigen Jungstar Franz Wagner (19) gewann der EM-Dritte das hitzige Duell mit Ex-Bundestrainer Svetislav Pesic.

Deutschland glänzt als Kollektiv

Der Gold-Coup von Manila ist der zweite internationale Titel nach der EM 1993. Selbst die Generation um die inzwischen abgetretene deutsche Basketball-Ikone Dirk Nowitzki hat einen solchen Erfolg nie vollbracht. Die goldene Naismith-Trophy geht nach acht Siegen aus acht Spielen für die nächsten vier Jahre bis zur WM 2027 in Katar völlig verdient nach Deutschland. Dem 74 Jahre alten Pesic war ein zweiter WM-Titel als Chefcoach nach 2002 nicht vergönnt. Eine ordentliche Teamleistung gepaart mit dem erneut herausragenden Bogdan Bogdanovic genügte gegen das starke deutsche Kollektiv nicht.

Mit dem denkwürdigen 113:111 über Olympiasieger USA im Halbfinale hatte der Hype in den vergangenen Tagen immer krassere Züge angenommen. Während die US-Profis am Sonntag auch Bronze gegen Kanada (118:127 nach Verlängerung) verspielten, stieg in Deutschland das ZDF für das Endspiel mit einer Live-Übertragung ein. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz war spätestens seit Freitag über das Geschehen bei Schröder und Co. im Bilde.

Glückwünsche vom Bundeskanzler

"Ihr habt es Euch verdient!", schrieb Scholz schon vor Spielbeginn via X, vorher Twitter. Gut zwei Stunden später, die vor 12 022 Zuschauern in der ausverkauften Mall of Asia Arena zu einem großen Kampf gegen physische Serben wurden, war der geschichtsträchtige Erfolg perfekt. Der erste deutsche WM-Titel gelang genau acht Jahre nach dem letzten Länderspiel von Nowitzki. Und rund vier Jahre nach dem Debakel von China, das nach dem Vorrunden-Aus gegen die Dominikanische Republik mit einem verheerenden 18. Platz endete.

"Ich versuche, Basketball-Deutschland auf die Landkarte zu setzen." Dennis Schröder vor dem Finale
"Die Jungs verstehen diese Chance. Das ist eine Chance, die gibt es nur einmal im Leben in so einem großen Finale", richtete Bundestrainer Gordon Herbert seinem Team aus. Die Stimmung in der modernen Arena auf den Philippinen war prickelnd. Und die serbischen Fans, die am Super-Sportsonntag auch das US-Open-Finale von Tennis-Superstar Novak Djokovic erwarteten, stimmten früh in deutscher Sprache "Auf Wiedersehen"-Rufe an. Ihr Team erwies sich auch ohne den pausierenden NBA-Star Nikola Jokic als der harte Gegner, den Deutschland erwartet hatte.

Im Gegensatz zu den nachlässigen US-Stars spielten die Serben knallharte Verteidigung. "Pesic-Defense", wie Herbert warnte. Im Angriff fielen zwei Dreipunktewürfe der Serben mit Brett, die Führung wechselte hin und her. Und Deutschland nahm die Herausforderung mit einem Strategiewechsel an. Statt Spielmacher Schröder ging der Ball zunächst immer wieder zum 22 Jahre jungen Wagner, der das Spiel auf der allergrößten Bühne direkt in der Anfangsphase an sich reißen wollte.

Schröder glänzt mit Geschwindigkeit und Entschlossenheit

Der Jungstar machte Tempo, zog energisch zum Korb und leistete sich wieder einige Wortgefechte mit den Schiedsrichtern. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit hatten die beiden deutschen Stars Schröder und Wagner jeweils 14 Punkte. Ein Schröder-Dunk kurz vor der Pause ließ die deutsche Bank lautstark jubeln. Zuvor hatte der Spielmacher viel abseits des Balles agiert. Die im Halbfinale überragenden Rollenspieler Daniel Theis und Andreas Obst hatten dagegen größere Mühe, in die intensive Partie zu finden.

Das Finale blieb umkämpft. Deutschland setzte sich im dritten Viertel erstmals etwas ab, doch Serbien kam wieder zurück. Anführer Schröder zog das Spiel immer mehr an sich. Mit seiner riesigen Geschwindigkeit und großer Entschlossenheit versuchte der Spielmacher, seine knapp neun Jahre dauernde Karriere im Nationaltrikot endgültig zu krönen. "Ich versuche, Basketball-Deutschland auf die Landkarte zu setzen", hatte Schröder gesagt. Das ist mit dem WM-Titel von Manila in herausragender Manier gelungen.

Ressort: Basketball

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mo, 11. September 2023: PDF-Version herunterladen

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel