WM
Weltmeister! Deutschlands Basketballer schreiben Geschichte
Es ist ein historischer Tag für den deutschen Basketballsport: Das deutsche Männerteam hat das WM-Finale gegen Serbien mit 83:77 für sich entschieden.
dpa
So, 10. Sep 2023, 16:42 Uhr
Basketball
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Der Gold-Coup von Manila ist der zweite internationale Titel nach der EM 1993. Selbst die Generation um die inzwischen abgetretene deutsche Basketball-Ikone Dirk Nowitzki hat einen solchen Erfolg nie vollbracht. Die goldene Naismith-Trophy geht nach acht Siegen aus acht Spielen für die nächsten vier Jahre bis zur WM 2027 in Katar völlig verdient nach Deutschland. Dem 74 Jahre alten Pesic war ein zweiter WM-Titel als Chefcoach nach 2002 nicht vergönnt. Eine ordentliche Teamleistung gepaart mit dem erneut herausragenden Bogdan Bogdanovic genügte gegen das starke deutsche Kollektiv nicht.
Mit dem denkwürdigen 113:111 über Olympiasieger USA im Halbfinale hatte der Hype in den vergangenen Tagen immer krassere Züge angenommen. Während die US-Profis am Sonntag auch Bronze gegen Kanada (118:127 nach Verlängerung) verspielten, stieg in Deutschland das ZDF für das Endspiel mit einer Live-Übertragung ein. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz war spätestens seit Freitag über das Geschehen bei Schröder und Co. im Bilde.
"Ihr habt es Euch verdient!", schrieb Scholz schon vor Spielbeginn via X, vorher Twitter. Gut zwei Stunden später, die vor 12 022 Zuschauern in der ausverkauften Mall of Asia Arena zu einem großen Kampf gegen physische Serben wurden, war der geschichtsträchtige Erfolg perfekt. Der erste deutsche WM-Titel gelang genau acht Jahre nach dem letzten Länderspiel von Nowitzki. Und rund vier Jahre nach dem Debakel von China, das nach dem Vorrunden-Aus gegen die Dominikanische Republik mit einem verheerenden 18. Platz endete.
Im Gegensatz zu den nachlässigen US-Stars spielten die Serben knallharte Verteidigung. "Pesic-Defense", wie Herbert warnte. Im Angriff fielen zwei Dreipunktewürfe der Serben mit Brett, die Führung wechselte hin und her. Und Deutschland nahm die Herausforderung mit einem Strategiewechsel an. Statt Spielmacher Schröder ging der Ball zunächst immer wieder zum 22 Jahre jungen Wagner, der das Spiel auf der allergrößten Bühne direkt in der Anfangsphase an sich reißen wollte.
Der Jungstar machte Tempo, zog energisch zum Korb und leistete sich wieder einige Wortgefechte mit den Schiedsrichtern. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit hatten die beiden deutschen Stars Schröder und Wagner jeweils 14 Punkte. Ein Schröder-Dunk kurz vor der Pause ließ die deutsche Bank lautstark jubeln. Zuvor hatte der Spielmacher viel abseits des Balles agiert. Die im Halbfinale überragenden Rollenspieler Daniel Theis und Andreas Obst hatten dagegen größere Mühe, in die intensive Partie zu finden.
Das Finale blieb umkämpft. Deutschland setzte sich im dritten Viertel erstmals etwas ab, doch Serbien kam wieder zurück. Anführer Schröder zog das Spiel immer mehr an sich. Mit seiner riesigen Geschwindigkeit und großer Entschlossenheit versuchte der Spielmacher, seine knapp neun Jahre dauernde Karriere im Nationaltrikot endgültig zu krönen. "Ich versuche, Basketball-Deutschland auf die Landkarte zu setzen", hatte Schröder gesagt. Das ist mit dem WM-Titel von Manila in herausragender Manier gelungen.
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
leider können Artikel, die älter als sechs Monate sind, nicht mehr kommentiert werden.
Die Kommentarfunktion dieses Artikels ist geschlossen.
Viele Grüße von Ihrer BZ