Gottesdienste und Feiern

Weihnachten in der Ortenau zwischen Party und Besinnlichkeit

An Weihnachten haben sich die Gläubigen zu Gottesdiensten – nicht nur in Kirchen – getroffen. Auf eine ganz andere Weise wurde der Heiligabend wieder in der Lahrer Marktstraße gefeiert.  

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Ritter Diebold (Wim Cannie) hielt gemeinsam mit Pfarrerin Antje Doleschal den Gottesdienst auf der Burg Hohengeroldseck Foto: Endrik Baublies


Gottesdienst in der Scheune und auf der Burg

Die Gottesdienste über die Weihnachtsfeiertage sind regelmäßig gut besucht, viele Gläubige nutzen diese Gelegenheit zur Besinnlichkeit. Nicht immer wird in der Kirche gefeiert. Zu einem ökumenischen Scheunengottesdienst in der Reithalle in Ottenheim hatte die evangelische Kirche Schwanau am 2. Weihnachtsfeiertag eingeladen. Im Anschluss gab es noch Glühwein und Kinderpunsch.

Hoch hinaus ging es am Donnerstag beim Freiluftgottesdienst der evangelischen Kirchengemeinde Seelbach auf der Burg Geroldseck. Pfarrerin Anke Doleschal erhielt Unterstützung von ihrer Kollegin Andrea Ziegler (Seelsorgerin der Kirche im Europa-Park Rust), Wim Cannie (in der Verkleidung des Diebold) und der Spielleute Marion Gumper (Sackpfeife) sowie Wolfgang Miessmer (Akkordeon).

Erfreulich viele Gäste hatten den Spaziergang von der Passhöhe, mitunter sogar aus Seelbach, auf den Berg nicht gescheut. Die vorbereiteten Stühle und Bänke reichten nicht. So waren einige der Sitzgelegenheiten, die zum unteren Hof der Ruine gehören, willkommen. Pünktlich zum Beginn des Gottesdienstes kam die Sonne über die Mauern der Ruine. Da wurde es dann schnell wärmer, auch für einen Wintertag. Einen Teil der Weihnachtsgeschichte, wie die Hirten sich auf nach Bethlehem machen, las Ziegler vor. Die Predigt gestalteten Doleschal und Diebold im Dialog. Dazu gehörte – bei aller erfreulichen Fantasie, die diesen besonderen Gottesdienst ausmachte – auch die Realität der Gegenwart. Es gibt auch heute Herrscher wie den König Herodes auf der Welt. Dafür verwahrte der geläuterte Ritter die Kollekte am Ende sicher. Diese bekommt der Verein zur Erhaltung der Burgruine Geroldseck.

Da es viele Spaziergänger gab, waren die Kutschen (wie die Pfarrerin die organisierten Fahrgelegenheiten vom Pass zur Ruine nannte) nicht gar so ausgelastet. Diese Art Andacht hatte sich im Vorfeld sogar über die Grenzen Seelbachs herumgesprochen. Einige Besucher kamen aus "Lare", wie Lahr zur Zeit des Diebold noch genannt wurde. Nach der ungewöhnlichen Andacht gab es Punsch und Diebold drehte den Spieß um. Der Ritter bot den Gästen Teile der 17 Ellen langen Wurst an, die eigentlich zur Folklore des Kätterlesmarktes gehört.



Weihnachtstreff in der Lahrer Marktstraße

Wie in jedem Jahr ist am Mittag vor dem Heiligen Abend der Rummel in der Lahrer Marktstraße zwischen Rosenbrunnen und Schlossplatz sehr groß gewesen. Um 12 Uhr mittags war vor dem Bistro Wolkenkratzer, das die Feier veranstaltet, ein Durchkommen nur noch unter Einsatz der eigenen Ellenbogen möglich. Das war eine Stunde später ausgeschlossen. Das neue Konzept der Stadtverwaltung, die Marktstraße mit Fahrzeugen zu sichern, hat die Besucherinnen und Besucher nicht gestört, hat aber auf der Facebook-Seite der Badischen Zeitung zu einer ausufernden Diskussion geführt. Die Zugänge waren mittels eines Kleinlasters und eines Busses so gesperrt, dass nur Fußgänger noch gut durchkamen. Bei der Zwischenbilanz am späten Nachmittag zeigten sich die Schwestern Ela Yasar und Esra Kurt, die das Bistro seit Herbst betreiben, und Mitorganisator Taner Demiralay sehr zufrieden.

Eine zweite Anlaufstelle an Heiligabend ist mittlerweile auch der "Platzhirsch" beim Marktplatz. Zu Silvester wird sich das Spektakel in der Innenstadt – in einem etwas kleineren Rahmen – wiederholen. Da passt dann das Motto "The same procedure as every year".

Heiligabendfeier in der Stadtmühle

Die Einladung an Menschen, die an Heiligabend alleine sind, im Treffpunkt Stadtmühle gemeinsam zu feiern, ist gut angekommen. 30 Besucher und acht Ehrenamtliche haben sich über das klassische badische Weihnachtsmenü Schäufele, Kartoffelsalat und Feldsalat gefreut. Nach einem gemeinsamen Essen gab es Geschichten, welche die Besucher erzählten, und Lieder. Maurizio Poggio zeigte einen Film, den er eigens zum Thema Weihnachten gedreht hatte. Erfreulich für die Organisatoren, das Ehepaar Charlotte Paquet-Eger und Markus Eger und alle anderen Unterstützer, war die spontane Mithilfe von Magdelin Ortiz und Tochter Sadé Hertenstein. So waren es acht Engagierte, die gemeinsam Feiern möglicht gemacht haben. Die BZ-Aktion Weihnachtsaktion unterstützt die alljährliche Feier finanziell.



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