Literaturtipp
Drei sommerliche Bilderbücher werben fürs Schwimmen
Dass immer mehr Kinder nicht schwimmen können, ist nicht nur jammerschade, sondern auch lebensgefährlich. Gut, dass gleich drei besonders originelle Bilderbuch-Neuerscheinungen Mut machen wollen, den Sprung ins Wasser zu wagen.
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Trotzdem gut, dass Wildschweinmama ihn beim zweiten Mal begleitet, doppelt schön, dass Borst am Strand auch gleich einen Seelenverwandten trifft: Ein Robbenkind, das eine Eichel gefunden hat und nun unbedingt auch nach "Gegenteil" reisen möchte.
Auf ins Wasser, Kater Kamillo!
"Wasser ist eklig": Davon ist Kater Kamillo überzeugt. Deswegen klammert er sich mit allen Vieren an den Badewannenrand, um ja nicht nass zu werden. Doch dann kommt der schrecklichste aller Tage: Schwimmunterricht mit der ganzen Klasse! Verzweifelt steht er mit geknicktem Schwanz am Becken, während die anderen fröhlich planschen. Badehose hat er keine, hilft nix, er muss trotzdem rein. Seltsam, welche Riesenshow ausgerechnet Angeber-Kevin veranstaltet: Zigmal nimmt der Anlauf und stoppt, braucht Taucherbrille und Flossen, springt trotzdem nicht ins Wasser. Sollte der etwa auch Muffensausen haben?
Wie zu zweit alles leichter ist und Kamillo mit einem Trick erst Kevin und dann sich selbst in die Fluten stürzt, das erzählt der englische Kinderbuchautor und Illustrator Rob Scotton mit plakativen Bildern in knallbuntem Comicstil. Meisterlich sind seinen Oberflächentexturen, zum Piepen seine fusseligen Helden, an denen man jedes Fellhaar und so viele Emotionen sieht.
Schnabbeldiplapp
Unterstützung braucht auch Günther Jakobs kurzhalsige Ente Emil, die sich wider alle Natur nicht ins Wasser traut. "Schnabbeldiplapp", widerspricht Schwan Henry und nimmt das traurige Entlein resolut unter seine Fittiche. Ab geht’s mit der quietschgelben Citroën-Ente ins nächste Hallenbad! Man ahnt es schon: Mit diesem Projekt hat sich Henry eine echte Herausforderung aufgehalst. Und so bleibt offen, wer hier mehr Mitleid verdient: der panische Emil oder sein zunehmend genervter Schwimmlehrer. Lustigen Guckstoff bietet das merkwürdige Paar allemal: Herrlich, wie Emil greint und zappelt und den guten Henry fast ertränkt. Jakobs erzählt abwechselnd mit ganzseitigen Wimmelbildern und dynamische Einzelszenen, streut lustige Details in sein Schwimmbad-Tohuwabohu und zeichnet seinen Schnabeltieren eine erstaunliche Mimik. Eine hinreißende Geschichte mit viel Drama, einem überraschenden Happy End und großem Wiedererkennungswert. Bester Mutmachstoff!
Borst vom Forst. Magellan Verlag, Bamberg 2017. 32 Seiten, 14 Euro. Ab 4.
Rob Scotton: Auf ins Wasser, Kater Kamillo! Aus dem Englischen von Sylvia Tress.
Esslinger Verlag, Stuttgart 2017. 40 Seiten, 12,99 Euro. Ab 3.
Günther Jakobs: Schnabbeldiplapp.
Carlsen Verlag, Hildesheim 2017. 32 Seiten, 12,99 Euro. Ab 4.