Interview
Was tun gegen die Impfmüdigkeit der Deutschen?
Im Kampf gegen die Masern will die ständige Impfkommission Impfgegner unter Druck setzen. Doch das Grundproblem dürfte bestehen bleiben: "Beim Impfen kann jeder machen was er will", sagt ein Experte im Interview.
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Seit mehr als 30 Jahren wacht die Ständige Impfkommission, die Stiko, in Berlin über den Immunzustand der Deutschen und ihren Impfschutz. Mit mäßigem Erfolg. Aktuell zieht immer noch das Masernvirus durch die Republik, das eigentlich laut Stiko-Plänen schon längst ausgerottet sein sollte. Was geht hier schief? Michael Brendler sprach mit dem langjährigen Vorsitzenden der ehrenamtlichen Institution, dem Arbeitsmediziner Friedrich Hofmann.
BZ: Herr Professor Hofmann, Sie waren mehr als ein Jahrzehnt Mitglied der Stiko und mussten gerade erleben, wie hunderte Deutsche wieder mit den Masern im Krankenhaus landeten – unter anderem, weil sie Ihren Empfehlungen nicht gefolgt sind. Fragt man sich da nicht selbst, haben wir mit unseren Impfprogrammen etwas falsch gemacht?Hofmann: An den Impfprogrammen liegt es sicherlich nicht. Wir haben in Deutschland kein Verordnungsdefizit, die Empfehlungen der Stiko sind ausgewogen, wissenschaftlich fundiert und sinnvoll. Unser Problem ist das Durchführungsdefizit, weil das Impfen in Deutschland freiwillig ist und jeder machen kann, was er will.
"Unser Problem ist, dass beim Impfen jeder machen kann, was er will." Professor Hofmann BZ: Und das ist ein Problem?
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