Freiburger Münster
Was Opa Gerhart mit dem Freiburger Münster zu tun hat
Das Freiburger Münster ist eine ewige Baustelle, findet der Schüler Fabian H. Mehmedovic. In seiner Fantasiegeschichte hat er dafür eine unterhaltsame Erklärung. Kleiner Tipp: Eine Riesenfamilie ist schuld.
Fabian H. Mehmedovic, Klasse 5a & Berthold-Gymnasium Freiburg
Do, 4. Sep 2014, 15:21 Uhr
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Eines Abends beschloss die Familie, einen Spaziergang zum Rhein zu machen und dort zu picknicken. Weil sie nur nachts aus der Höhle heraus konnten, um nicht gesehen zu werden, wollten sie in der Dämmerung losmarschieren. Die Riesen packten alle ihre Sachen zusammen und machten sich dann auf den Weg. Als sie eine Weile gelaufen waren, kamen sie an Freiburg vorbei. Opa Gerhart sah mit großen Augen aus der Ferne das Münster an. "Das ist die schönste Kirche, die ich je in meinem Leben gesehen habe", murmelte er.
Als sie am Rhein ankamen, lief der mittlere Sohn Klaus schnell an den Fluss und machte direkt eine Arschbombe ins Wasser. Dass der Rhein daraufhin für ein paar Minuten übergelaufen war, bemerkte zum Glück keiner von den Menschen, die schon alle schliefen (aber das ist eine andere Geschichte). Sie picknickten, tranken ihren selbstgemachten Kartoffelwein und wurden schläfrig. Nur Opa Gerhart war fit und dachte die ganze Zeit an das wunderschöne Freiburger Münster, das er auf dem Weg gesehen hatte. Er hatte nämlich ein heimliches Hobby, und das war der Bau einer Modelleisenbahn. Die Landschaft der Modelleisenbahn war fast komplett, ihm fehlten nur noch ein paar Häuser und eine Kirche.
Während die anderen vor sich hin schnarchten, schlich er sich heimlich zurück nach Freiburg. Als in Freiburg alle Lichter erloschen waren, wagte er es, sich der Stadt zu nähern. Um das Münster von seinem Platz zu entfernen, nahm er es vorsichtig zwischen zwei Finger, löste es vom Untergrund ab und wollte es in seine Jackentasche stecken. Er war so aufgeregt, dass er nicht mitbekam, dass ein Junge ihn von einem Fenster aus mit großen Augen beobachtete. Gerade als Opa Gerhart sein Diebesgut verstauen und sich wieder auf den Rückweg machen wollte, hörte er es unter sich laut rufen: "Hey Opa, lass das Münster hier stehen! Das gehört dir nicht!" Vor lauter Schreck lies Opa Gerhart das Münster fallen und nahm Reißaus. So schnell ihn seine alten Beine tragen konnten, lief er wieder zu seiner Familie an den Rhein.
"Puh, das ist noch einmal gut gegangen – trotzdem schade, dass ich jetzt immer noch keine Kirche für meine Modelleisenbahn habe!" dachte sich Opa Gerhart und weckte die anderen, damit sie sich wieder auf den Rückweg machen konnten, bevor es hell wurde. Er erzählte niemandem etwas von seinem nächtlichen Abenteuer in Freiburg.
Der Freiburger Junge, der den Diebstahl des Münsters noch in letzter Sekunde verhindern konnte, erzählte am nächsten Morgen seinen Eltern von seinen nächtlichen Beobachtungen. Diese jedoch glaubten ihm (natürlich) kein Wort und beruhigten ihn: "Aber Gustav, das war doch nur ein Traum! Keiner kann das Münster wegnehmen und es gibt doch sowieso schon lange keine Riesen mehr!" Gustav wusste aber genau, was er in der Nacht gesehen hatte und lief nach dem Frühstück zum Münster.
Und tatsächlich, mehrere herunter gefallene Steine lagen um das Münster herum, das Dach war beschädigt und es stand auch nicht mehr genau an der gleichen Stelle, sondern war um ein paar Meter verschoben.
Jetzt wissen wir, warum das Münster eine "ständige Baustelle" ist – Schuld daran ist Opa Gerharts Hobby: Die Modelleisenbahn!
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