Was im Wald wichtig wird
Das Amt für Waldwirtschaft des Ortenaukreises und die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Schuttertal haben zu einer gemeinsamen Fortbildung für Privatwaldbesitzer an den Streitberg geladen. Das Interesse war groß.
In seiner Einführung erläuterte Pfüller die voraussichtliche klimatische Entwicklung der kommenden 100 Jahre anhand verschiedener Grafiken. Nach dem aktuellen Stand der Klimamodelle sei davon auszugehen, dass im Schwarzwald in ungefähr 80 Jahren dasselbe Klima herrsche wie heute am Mittelmeer. "Wir bekommen die volle Breitseite", mahnte der Amtsleiter. In diesem Zusammenhang auf die natürliche Anpassungsfähigkeit der Bäume zu setzen, reiche nicht aus, da die Zeiträume dafür einfach zu kurz seien.
Bei der Baumartenauswahl sei ein Umdenken nötig. Konkret bedeute das, dass die Fichte als sogenannte führende Baumart keine Zukunft habe. Ähnlich sehe es bei der Tanne aus. Auch sie leide stark unter dem klimabedingten Niederschlagsmangel und werde künftig nur noch hier und da vorkommen.
Trotz der zu erwartenden Veränderungen gebe es keinen Grund, jetzt nichts zu tun. Denn laut Pfüller gibt es im Schwarzwald im Vergleich zu anderen Regionen stabile Ausgangsbedingungen für einen planbaren Waldumbau. "Wir sind nicht im Harz oder im Sauerland, wo ganze Waldlandschaften verschwunden sind. Wir können in unseren Beständen in allen Altersklassen etwas zur Verbesserung ihrer Klimafitness tun", so Pfüller. Basierend auf diesem Gedanken waren auch die Themen für die drei Stationen ausgewählt worden.
Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit, sich über verschiedene Techniken und Verfahren in den Bereichen Jungbestandspflege, Wertästung und Holzsortierung zu informieren. Die waldbaulichen Stationen wurden von den Revierleitern Elmar Bantle (Ästung) und Sarah Löffler (Jungbestandspflege) geleitet. "Das sind entscheidende Punkte, um ihre Bestände wertmäßig und klimastabil zu entwickeln", unterstrich Pfüller. Und genau darum gehe es letztendlich. Denn die 147 Mitglieder der FBG lebten, zumindest teilweise, vom Verkauf des Holzes, das in ihren Wäldern wächst. Wichtig sei deswegen, gemeinsam zu diskutieren und die Privatwaldbesitzer zu unterstützen, dabei jedoch niemandem etwas vorzuschreiben. Denn Privatwald ist Privateigentum und über dessen Bewirtschaftung entscheidet allein der Besitzer.
An der dritten Station wurde die qualitative Sortierung der gefällten Stämme im Hinblick auf deren Weiterverarbeitung demonstriert. Kurt Weber von der Waldservice Ortenau (WSO) erläuterte zusammen mit dem Einkäufer eines großen Buchensägewerks die Richtlinien und Vorgaben zur optimalen Aushaltung des Holzes.
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