Was heißt hier Elite?
BZ-INTERVIEW mit dem Soziologen Michael Hartmann über die Fragwürdigkeit eines Begriffes, der schwer in Mode gekommen ist.
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ie sich die Zeiten ändern: Chancengleichheit hieß früher das Motto der Bildungspolitik in Deutschland. Heute dagegen hört man allenthalben ein fröhliches Ja zu Eliteförderung und Eliteuniversitäten. Über die neue Karriere eines alten Begriffes sprach Stefan Hupka mit dem Darmstädter Soziologieprofessor und Eliteforscher Michael Hartmann (55).
WBZ: Herr Professor Hartmann, unlängst herrschte Sektlaune in manchen deutschen Rektoraten, auch in Freiburg. Man darf sich jetzt Eliteuniversität nennen. Ist der Stolz berechtigt?
Hartmann: Ich finde, noch lange nicht. Sie unterscheiden sich doch kaum von Universitäten, die hier nicht zum Zuge gekommen sind. Dass etwa die Universitäten in ganz Ostdeutschland kaum mehr Geld aus der Exzellenzinitiative erhalten als die Uni Saarbrücken, lässt mich doch zweifeln, ob hier nach objektiven Maßstäben entschieden worden ist.
BZ: Wollen Sie den Unis verdenken, dass sie sich um den Batzen Geld beworben haben?
Hartmann: Nein. Es ist verständlich, dass die Universitäten versuchen, nicht nur das Geld, sondern den Titel zu bekommen. Denn der ...