Blausäure

Warum man Leinsamen lieber nicht roh essen sollte

Viele Ballaststoffe, ein hohes Quellvermögen sowie Omega-3-Fettsäuren und Proteine: Das sind die Vorteile von Leinsamen. Allerdings wird beim Zerkleinern der Samen auch giftige Blausäure freigesetzt.  

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So sehen Leinsamen aus, bevor sie gesc...uch die giftige Blausäure freigesetzt.  | Foto: Frank Hammerschmidt (dpa)
So sehen Leinsamen aus, bevor sie geschrotet werden. Die gesundheitsförderlichen Stoffe sind nach dem Schroten besser verfügbar als in den ganzen Samen. Allerdings wird beim Schroten auch die giftige Blausäure freigesetzt. Foto: Frank Hammerschmidt (dpa)

Geschrotete Leinsamen gelten als Superfood. Der Nachteil: Beim Schroten wird auch Blausäure freigesetzt. Und die ist hochgiftig, kann ab einer gewissen Konzentration im Körper zu Vergiftungserscheinungen wie Kopfschmerzen, Atemnot und Schwindel führen – in schweren Fällen bis zum Koma oder sogar zum Tod.

Weil das Blausäure-Problem bekannt ist, gibt es Grenzwerte, wie viel davon in geschroteten Leinsamen enthalten sein darf. Ein höherer Maximalwert gilt, wenn dieser Hinweis auf der Verpackung steht: "Nur zum Kochen und Backen verwenden. Nicht roh verzehren!" Die Experten der Zeitschrift "Öko-Test" befürchten aber: Viele Menschen essen Leinsamen trotz der Warnung womöglich aus Gewohnheit roh.

Tipp der Experten: Wer Joghurt oder Müsli mit geschroteten Leinsamen verfeinern möchte, sollte sie leicht erhitzen. Denn Blausäure verflüchtigt sich schon bei über 26 Grad. Unbedenklich sind geröstete, gebackene oder gekochte Leinsamen, ebenso Leinöl. Um auf Nummer sicher zu gehen, hält "Öko-Test" aber weitere Hinweise auf der Verpackung für nötig. Entsprechende Empfehlungen, wie etwa in Österreich, gebe es in Deutschland nicht. Daher stehen sie auch nicht unbedingt auf den Verpackungen, stellten die Tester bei 19 geschroteten Bio-Leinsamen fest, die sie für die Ausgabe 1/25 der Zeitschrift untersucht haben.

Für Kinder unter vier Jahren sind geschrotete Leinsamen gar nicht geeignet

Weil Leinsamen stark aufquellen, können sie – wenn man nicht genug dazu trinkt – zu Verstopfung, im schlimmsten Fall sogar zu einem Darmverschluss führen. Erwachsene sollten nicht mehr als einen Esslöffel, das sind etwa 15 Gramm, geschroteten Leinsamen pro Mahlzeit zu sich nehmen, Kinder höchstens einen Teelöffel (etwa 4 Gramm) am Tag. Für Kinder unter vier Jahren sind geschrotete Leinsamen gar nicht geeignet. Beim Leinsamen-Check achteten die Tester auch auf Verunreinigungen durch Pestizide und Mineralölrückstände, das Schwermetall Cadmium sowie Fettverderb und ranzigen Geschmack.

Testsieger mit dem einzigen "Sehr gut" war demnach von Lidl der "Crownfield Bio Leinsamen geschrotet". Hier fanden sich problematische Inhaltsstoffe nur in geringen Spuren. Ansonsten ist die Bilanz mit viermal "ungenügend", sechsmal "mangelhaft", dreimal "ausreichend" und fünfmal "befriedigend" nur mäßig.

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