Tarifkonflikt
Warnstreik bringt am Dienstag "erhebliche Auswirkungen" auf SWEG-Busverkehr und Ortenau-S-Bahn in Lahr und Offenburg
Mo, 14. Oktober 2024, 12:36 Uhr
Offenburg
Pendler und ÖPNV-Nutzer müssen sich diesen Dienstag auf viele Ausfälle im Bus- und Bahnverkehr einstellen. In der Ortenau sind durch einen Verdi-Warnstreik die Ortenau-S-Bahn sowie der Busverkehr der SWEG betroffen.
Es ist laut einer Mitteilung der SWEG deshalb in weiten Teilen ihres Verkehrsgebiets mit Fahrtausfällen sowohl im Bus- als auch im Bahnverkehr der SWEG zu rechnen. Auch der Schulbusverkehr wird voraussichtlich ausfallen. An diesem Tag werden in Offenburg auch keine Stadtbusse auf den Linien S1 bis S9 im Stadtgebiet verkehren. Ein Ersatzverkehr kann laut Stadtverwaltung nicht eingerichtet werden. Die Technischen Betriebe Offenburg bitten um Verständnis.
Da laut SWEG-Sprecher Christoph Meichsner unter anderem die Zugleitstellen in Gammertingen und in Endingen am Kaiserstuhl vom Streikaufruf betroffen sind, ergeben sich voraussichtlich zusätzlich Auswirkungen auf den Zugverkehr anderer Eisenbahnverkehrsunternehmen wie der Schwäbischen Alb-Bahn und der DB Regio auf der Strecke Endingen-Gottenheim.
Nicht zum Streik am 15. Oktober aufgerufen sind die Beschäftigten bei der SWEG Bus GmbH an den Standorten Wiesloch und Sinsheim, die bereits am heutigen 14. Oktober 2024 zum Streik aufgerufen sind. Keine Ausfälle wird es am 15. Oktober 2024 voraussichtlich bei der SWEG Bahn Stuttgart GmbH geben und ebenso nicht bei den Fahrten, die von Tochtergesellschaften erbracht werden – in der Ortenau von der Nahverkehr Mittelbaden Walz GmbH. "Die SWEG wird alles unternehmen, um die Auswirkungen des Streiks für ihre Fahrgäste so gering wie möglich zu halten", teilte das Verkehrsunternehmen mit.
Jedoch würden im Streikzeitraum an manchen Standorten die Verkehre unter Umständen vollständig eingestellt bleiben müssen. Eine Ersatzbeförderung für die Fahrgäste sei leider nicht möglich. Die SWEG bittet betroffene Fahrgäste daher, auf andere Verkehrsunternehmen und Verkehrsmittel auszuweichen oder den Fahrtwunsch zu verschieben.
Mit dem Warnstreik reagiert die Gewerkschaft auf das laut einer Mitteilung "völlig unzureichende" Angebot der Arbeitgeber in der ersten Verhandlungsrunde am 7. Oktober, das tabellenwirksam lediglich eine Erhöhung um drei Prozent im April 2025 vorsehe bei einer Laufzeit von 24 Monaten. Verdi fordert 350 Euro mehr pro Monat ab Oktober 2024 bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie eine Inflationsprämie in Höhe der noch möglichen 1300 Euro. Hier seien nur 600 Euro angeboten. Die Verhandlungen werden am 11. November fortgesetzt.
Die Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH (SWEG) ist ein Unternehmen mit Hauptsitz in Lahr, das in Baden-Württemberg und teilweise angrenzenden Gebieten Busverkehr im Stadt- und Überlandverkehr sowie Schienengüter- und Schienenpersonennahverkehr betreibt. Im Jahr 2018 ist die Verschmelzung der Hohenzollerischen Landesbahn (HzL) mit Sitz in Hechingen vollzogen worden. Seit dem Jahreswechsel 2021/2022 befindet sich auch die ehemalige Abellio Rail Baden-Württemberg GmbH, die jetzt als SWEG Bahn Stuttgart firmiert, unter dem Dach des SWEG-Konzerns. Bei der SWEG arbeiten fast 2000 Menschen.
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