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Wandernde Tierarten stark bedroht

Viele Menschen sind fasziniert von den Wanderungen vieler Tiere über Tausende von Kilometern. Doch ein UN-Bericht warnt: Den Tieren drohen erhebliche Gefahren – gerade in den Meeren.  

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Eine grüne Meeresschildkröte im Roten Meer von Ägypten  | Foto: Andrey Nekrasov (dpa)
Eine grüne Meeresschildkröte im Roten Meer von Ägypten Foto: Andrey Nekrasov (dpa)
Vielen sogenannten wandernden Tierarten geht es schlecht. So nimmt der Bestand von 44 Prozent dieser Spezies ab, 22 Prozent sind vom Aussterben bedroht, wie aus einem am Montag veröffentlichten UN-Bericht hervorgeht. Unter wandernden Arten versteht man Tiere, die regelmäßig große Strecken zurücklegen und dabei zum Teil auch Ländergrenzen überqueren. Nur bei 14 solcher Arten hat sich der Erhaltungsstatus verbessert, darunter bei Blau- und Buckelwalen und beim Seeadler. Der erste Bericht zum Zustand wandernder Arten wurde vom Sekretariat des Übereinkommens zur Erhaltung der wandernden wild lebenden Tierarten (CMS) in Bonn veröffentlicht und auf einer UN-Tagung in Samarkand in Usbekistan vorgestellt. Unter dem Motto "Natur kennt keine Grenzen" hat dort am Montag die 14. CMS-Konferenz begonnen.

Besonders schlecht ist es um die Fischpopulationen bestellt: Fast alle – 97 Prozent – der unter der CMS aufgeführten Fischarten sind demnach vom Aussterben bedroht. Dazu gehörten wandernde Haie, Rochen und Störe, deren Bestände seit den 1970er Jahren um 90 Prozent zurückgegangen seien. Die beiden größten Bedrohungen für wandernde Arten seien übermäßige Nutzung etwa durch Fischfang sowie Lebensraumverlust durch menschliche Aktivität. Klimawandel, Verschmutzung und invasive Arten hätten ebenfalls stark negative Auswirkungen.

Die Weltgemeinschaft müsse jetzt handeln, forderte Inger Andersen, Exekutivdirektorin des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (Unep). "Angesichts der prekären Situation vieler dieser Tiere können wir es uns nicht leisten zu zögern und müssen gemeinsam daran arbeiten, die Empfehlungen in die Realität umzusetzen." Wandernde Arten spielten eine Rolle bei der Aufrechterhaltung der Ökosysteme der Welt, indem sie Pflanzen bestäubten, Nährstoffe transportierten, Schädlinge bekämpften und zur Speicherung von Kohlenstoff beitrügen.

Ressort: Panorama

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Di, 13. Februar 2024: PDF-Version herunterladen

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