Vorreiterrolle bei Filterung im Abwassersystem

Das Abwasseraufkommen stellt für den Zweckverband Friesenheim eine Herausforderung dar. Um die Kläranlage für die Zukunft fit zu machen, gilt es für den Verband, kräftige Investitionen zu tätigen. Der Gemeinderat sagte jetzt Ja.  

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Auf der Tagesordnung des Friesenheimer Gemeinderates stand am Montag die Entscheidung zur Diskussion, dem Projekt für die Planung einer Spurenstoffelimination in Form des Retentionsbodenfilters Plus zu zustimmen. Mit diesem Retentionsbodenfiltersystem übernimmt der Abwasserverband Friesenheim eine Vorreiterrolle, die in der ganzen Bundesrepublik beobachtet werde, betonte Bürgermeister Erik Weide. Die dem Zweckverband angeschlossenen Gemeinden Neuried und Meißenheim hatten laut Bauamtsleiter Markus Reinbold dem Vorhaben bereits zugestimmt.

Die Erweiterung um ein Becken, wie mit dem vierten Retentionsbodenfilter vorgesehen, würde eine zusätzliche Investition für die Gemeinde Friesenheim bedeuten. Bisher habe das Klärwerk nur drei Reinigungsstufen, stellte Roland Herzog ( CDU ) fest. Er sieht die geplante vierte Stufe als sinnvoll an. Diese vierte Reinigungsstufe sei bisher noch in keinem Regelwerk verankert, betonte Markus Reinbold, sie werde von den beteiligten Behörden als besonders innovativ und förderungswürdig angesehen.

Das Friesenheimer Projekt werde wissenschaftlich begleitet. Kommen die Fachleute zu einem positiven Ergebnis, sei es durchaus möglich, dass das Land den Friesenheimer Weg und die Anlage als Pilotanlage in sein Regelwerk aufnehmen werde, so Reinbold.

Das Klärwerk werde als reine Pflanzenkläranlage betrieben. Sollte es wider Erwarten nicht wie geplant funktionieren, was als geringes Risiko angesehen werde, könne nachjustiert werden.

Die Frage der Bewertung von Starkregenereignissen warf Stefan Armbruster(GLU) in den Raum. Mark Peilnsteiner vom Abwasserzweckverband teilte hierzu mit , dass die Berechnung mit Zahlen der letzten 50 Jahre geführt wurden und auf die Zukunft auch ein gewisser "Würfelfaktor" berücksichtigt worden sei. Ute Beisser (FW) betonte für ihre Fraktion, dass die Freien Wähler den Schritt begrüßen: "Wir sehen hier ein Projekt in die richtige ökologische Entwicklung der Kommune."

Der Gemeinderat folgte den Beschlussvorlagen und beauftragte die Vertreter der Gemeinde Friesenheim einstimmig, in der Verbandsversammlung des Abwasserverbandes Friesenheim für die Planung einer Spurenstoffelimination, in Form des Retentionsbodenfilters Plus zu stimmen.

Der Retentionsbodenfilter

In der Kläranlage in Schuttern muss der Verband eine vierte Reinigungsstufe einbauen, um Spurenstoffe herauszufiltern. Dafür hat der Verband eine Machbarkeitsstudie erstellen lassen. Als technisch bester, einfachster und auch kostengünstigster habe sich ein sogenannter Retentionsbodenfilter erwiesen, im Prinzip eine Pflanzenkläranlage. Wenn diese zudem mit einer Aktivkohleschicht versehen werde, seien Filterleistungen von bis zu 100 Prozent möglich. Eine derartige Anlage ist aber noch nicht in Betrieb. Die Kosten für das Vorhaben belaufen sich auf 5.8 Millionen Euro. Als Innovationsprojekt sind Zuschüsse und EU Fördergelder möglich.

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