Übersicht
Zum Vatertag ein Querschnitt der verschiedenen Vatertypen
Lange hieß Vatersein für Männer vor allem eines – die Rolle des Ernährers. Das ist heute längst nicht mehr so. Zum morgigen Donnerstag, an dem nicht nur der kirchliche Feiertag Christi Himmelfahrt, sondern auch Vatertag gefeiert wird, eine Übersicht: Welche Papa-Typen sind gerade unterwegs?
Julia Kilian
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Der Übervorsichtige
"Helikopter-Eltern" kreisen ständig um ihre Kinder wie Rettungshubschrauber. Der Übervorsichtige googelt häufig Kinderkrankheiten und ist Stammgast im Eltern-Forum. Wenn der Nachwuchs aufs Klettergerüst will, dann nur, wenn Papa unten steht. Der Übervorsichtige kann schwer loslassen, sollte aber aufpassen, dass Hilfestellung und Schutz nicht zum Kontrollwahn werden.
Der Vorstadt-Vater
Hat ein Häuschen im Grünen, einen geräumigen Kombi und fährt regelmäßig zum Fußballtraining. Er macht Überstunden im Job und versucht trotzdem, Zeit für den Nachwuchs zu haben. Vor Bürobeginn bringt er die Kinder zur Kita, in der Freizeit engagiert er sich im Verein.
Der Hipster-Dad
Sein Kinderwagen sieht aus wie aus einer Werbung der 1960er Jahre: große Räder, Dach im Retrolook, geschwungener Kinderwagengriff. In manchen Kiezen Berlins wirken Kinder wie ein schickes Accessoire: Junge Eltern sieht man mitunter auch nachts mit ihren Babys vor Kneipen stehen. Dieser Typ will gelassen wirken und zeigen: Für die Elternrolle gibt man sein Leben nicht auf.
Der Zwei-Monats-Vater
Männer nehmen öfter berufliche Auszeiten. Auffällig: Rund 80 Prozent der Väter, die sich für die Elternzeit entscheiden, beziehen laut Statistischem Bundesamt Elterngeld für zwei Monate. Das ist das vorgeschriebene Minimum, wenn Paare volle 14 Monate Unterstützung bekommen wollen. Der Zwei-Monats-Vater engagiert sich – Mama bleibt aber länger daheim. Eberhard Schäfer vom Väterzentrum nimmt ihn in Schutz: Häufig treffe das Paar diese Entscheidung gemeinsam.
Der Elternzeit-Träumer
Er nimmt sich in seiner Elternzeit viel vor. Endlich das Buch schreiben, über das man seit Jahren nachdenkt? Oder einen Business-Plan erstellen? Die Realität sieht am Ende oft ganz anders aus. "Wenn das Kind da ist, beschäftigt es einen den ganzen Tag", sagt Schäfer. Manche wollen verreisen. Auch der werdende Vater Simon denkt über einen längeren Trip mit dem Baby nach: "Das ist der Klassiker: Mit dem Wohnwagen durch Europa."
Der emanzipierte Papa
Rollenklischee ade! Dieser Typ übernimmt Haushalt und Kinder. In den USA gibt es unter "Stay-at-home dads" einen Spruch: "Dads don’t babysit. It’s called parenting." Väter machen kein Babysitting, sondern übernehmen Verantwortung in der Erziehung, bedeutet das in etwa übersetzt. Der Vollzeit-Papa kocht Mama parallel das Mittagessen fürs Büro vor.
Der Berühmte
Wer weltbekannt ist, hat viele Zuschauer, wenn er Vater wird. Jüngstes Beispiel: Prinz William (32). Als er sein Töchterchen vor dem Londoner St. Mary’s Hospital abholte, wartete die Presse. Der berühmte Vater kann sein Glück mit vielen teilen, muss aber um seine Privatsphäre kämpfen. Die Paparazzi warten schon.
Der traditionelle Typ
Verdient die Brötchen. Er hat sich für das klassische Familienbild entschieden, wie es lange gelebt wurde. Der Vater verdient das Geld. Die Mutter bleibt zu Hause.
Der Vater-Doppelpack
Manche Kinder bekommen doppelt Vaterliebe, wenn sie mit zwei schwulen Männern aufwachsen. Die Väter haben aus früheren heterosexuellen Beziehungen Nachwuchs, versuchen es mit Unterstützung befreundeter Frauen oder nehmen fremde Kinder auf. Papas im Doppelpack haben meist viele Rechtsratgeber im Regal stehen.
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