Von Hasen und Eiern
Verrückte Osterbräuche: Wer wo die Eier bringt und warum diese so bunt sind.
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Lange haben Eltern ihren Kindern erzählt, dass es ganz andere Tiere waren, die an Ostern die Eier versteckten, wie der Fuchs zum Beispiel. Im Norden Deutschlands und in Österreich glaubte man, dass der Hahn die bemalten Eier brachte, in Thüringen soll es der Storch gewesen sein, und die Schweizer behaupteten, dass der Kuckuck an Ostern Verstecke für die Eier suchte.
Warum es ausgerechnet der Hase war, der den Eierversteckwettkampf gewonnen hat und nun seit gut 100 Jahren fast überall in Deutschland die Eier bringt? Genau weiß das niemand. Aber es gibt verschiedene Ideen. Zum Beispiel haben die Kinder, als sie an Ostern über die Wiese gerannt sind und Eier gesucht haben, viele Feldhasen aufgescheucht, die dann vor Schreck weggehoppelt sind. Sie dachten, sie hätten die Hasen beim Verstecken der Eier gestört. Manchmal, wenn man ganz leise war, konnte man den Hasen auch dabei beobachten, wie er still auf der Wiese saß. Grübelte er vielleicht gerade über das nächste Versteck? Eine andere Geschichte geht so: Ein Bäckerlehrling hat beim Osterlammbacken seinem Lamm aus Versehen besonders lange Ohren geknetet, so dass es aussah wie ein Hase. Das Langohr kam bei den Kunden super an.
Und woher kommen nun all die Eier an Ostern? Aus der Fastenzeit. Die wurde im Mittelalter besonders streng eingehalten, und die Menschen durften 40 Tage lang – von Aschermittwoch bis Karfreitag – keine Eier essen. Natürlich legten die Hühner in dieser Zeit trotzdem Eier. Die Hausfrauen haben sie gekocht und so haltbar gemacht. Damit sie die gekochten von den rohen Eiern unterscheiden konnten, haben sie sie bemalt oder gefärbt. Und dann kam irgendwie der Hase ins Spiel. Verrückt, oder?
Noch verrückter geht es in Frankreich zu. Dort werden die Süßigkeiten von Glocken gebracht! Eine Legende erzählt, dass am Gründonnerstag alle Kirchenglocken nach Rom fliegen, damit der Papst sie segnen kann. Deshalb hört man von Gründonnerstag bis Ostersonntag in ganz Frankreich keine Glocken läuten. An Ostern fliegen die Glocken wieder zurück und lassen überall bunte Ostereier und Schokoglocken fallen, die die Kinder dann in den Gärten oder auf dem Balkon finden.
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