Von Hasen und Eiern

Verrückte Osterbräuche: Wer wo die Eier bringt und warum diese so bunt sind.  

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Ob der wohl gerade über ein besonderes Versteck nachgrübelt? Foto: dpa
Augen auf beim Osterspaziergang! Wer genau hinsieht, entdeckt vielleicht den Osterhasen. Er hoppelt durchs hohe Gras, auf dem Rücken einen Korb voll bunter Eier, die er mal hier, mal da versteckt. Moment mal: Ist das Eierlegen nicht der Job vom Huhn? Wieso versteckt es dann nicht die Eier? Hat der Hase die etwa geklaut?

Nun mal langsam: Dass der Osterhase Eier bringt und versteckt, damit Kinder sie finden können, ist ein sogenannter Brauch. So wie manche Menschen an Fasnacht in gruselige Kostüme steigen oder der Nikolaus Süßigkeiten in geputzten Stiefeln versteckt. Es gibt unendlich viele Bräuche. Jedes Land, jede Gegend hat eigene. Leider sind die meisten so alt, dass sich niemand mehr richtig erinnern kann, wie sie eigentlich entstanden sind. So ist es beim Osterhasen.

Lange haben Eltern ihren Kindern erzählt, dass es ganz andere Tiere waren, die an Ostern die Eier versteckten, wie der Fuchs zum Beispiel. Im Norden Deutschlands und in Österreich glaubte man, dass der Hahn die bemalten Eier brachte, in Thüringen soll es der Storch gewesen sein, und die Schweizer behaupteten, dass der Kuckuck an Ostern Verstecke für die Eier suchte.

Warum es ausgerechnet der Hase war, der den Eierversteckwettkampf gewonnen hat und nun seit gut 100 Jahren fast überall in Deutschland die Eier bringt? Genau weiß das niemand. Aber es gibt verschiedene Ideen. Zum Beispiel haben die Kinder, als sie an Ostern über die Wiese gerannt sind und Eier gesucht haben, viele Feldhasen aufgescheucht, die dann vor Schreck weggehoppelt sind. Sie dachten, sie hätten die Hasen beim Verstecken der Eier gestört. Manchmal, wenn man ganz leise war, konnte man den Hasen auch dabei beobachten, wie er still auf der Wiese saß. Grübelte er vielleicht gerade über das nächste Versteck? Eine andere Geschichte geht so: Ein Bäckerlehrling hat beim Osterlammbacken seinem Lamm aus Versehen besonders lange Ohren geknetet, so dass es aussah wie ein Hase. Das Langohr kam bei den Kunden super an.

Und woher kommen nun all die Eier an Ostern? Aus der Fastenzeit. Die wurde im Mittelalter besonders streng eingehalten, und die Menschen durften 40 Tage lang – von Aschermittwoch bis Karfreitag – keine Eier essen. Natürlich legten die Hühner in dieser Zeit trotzdem Eier. Die Hausfrauen haben sie gekocht und so haltbar gemacht. Damit sie die gekochten von den rohen Eiern unterscheiden konnten, haben sie sie bemalt oder gefärbt. Und dann kam irgendwie der Hase ins Spiel. Verrückt, oder?

Noch verrückter geht es in Frankreich zu. Dort werden die Süßigkeiten von Glocken gebracht! Eine Legende erzählt, dass am Gründonnerstag alle Kirchenglocken nach Rom fliegen, damit der Papst sie segnen kann. Deshalb hört man von Gründonnerstag bis Ostersonntag in ganz Frankreich keine Glocken läuten. An Ostern fliegen die Glocken wieder zurück und lassen überall bunte Ostereier und Schokoglocken fallen, die die Kinder dann in den Gärten oder auf dem Balkon finden.
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