Von der Piste auf die Welle

Valerie Schlieper aus Hinterzarten hat bei den Deutschen Meisterschaften im Surfen nur knapp das Podium verpasst. Ihre sportliche Laufbahn begann als Snowboarderin auf den Hängen des Hochschwarzwalds.  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Auf den Wellen reiten:  Valerie Schlie...arten ist eine erfolgreiche Surferin.   | Foto: PRIVAT
Auf den Wellen reiten: Valerie Schlieper aus Hinterzarten ist eine erfolgreiche Surferin. Foto: PRIVAT
Schon während ihrer Schulzeit im Gymnasium Birklehof beeindruckte das sportliche Talent. Elegant und schnell glitt sie auf dem "Schneebrett" die steilsten Hänge am Windeckkopf in Hinterzarten und auf dem Feldberg hinunter. Bei Ferienaufenthalten am Atlantik fand sie Gefallen am Wakeboarden. Dabei steht der Sportler seitlich zur Fahrtrichtung auf einem Brett, das an die Füße geschnallt wird, um darauf zu gleiten. Es wird von einem Motorboot oder Wasserskilift gezogen. Nach dem Abitur begann Valerie ein Studium in Grafik-Design und Management in München. Dort lernte sie den Eisbach kennen und schätzen.

Die linke Ableitung der Isar ist der stärkste Bach im Englischen Garten der bayerischen Landeshauptstadt. Eine Steinstufe an der Austrittsstelle bei der Prinzregentenstraße des sehr wasserreichen und schnell fließenden Bachs erzeugt eine Stromschnelle und eine etwa halbmeterhohe stehende Welle, die von Kanuten und Flusssurfern genutzt wird. Sie ist bei Wellenreitern ebenso beliebt wie gefürchtet, weil Steinquader unter Wasser bei unerfahrenen Sportlern schon einige Verletzungen hervorgerufen haben. Während der Semesterferien weilte die Schwarzwälderin mit Freunden oft im atlantischen Surfrevier bei Biarritz. "Damals war alles eher just for fun," erzählt die Studentin rückblickend.

Gleichwohl hat Valerie Schlieper ihr Talent aber ständig weiter entwickelt. Als sie 2013 ihr Studium in Hamburg fortsetzte, nutzte sie die Nähe zur Nordsee. Im gleichen Jahr sowie 2014 wurde sie deutsche Hochschulmeisterin, im Jahr darauf Vizemeisterin. 2015 verbrachte sie ein Auslandssemester in Kalifornien. Nördlich von Los Angeles fand sie traumhafte Bedingungen für ihren Sport: "Dort herrschen beste Voraussetzungen." Während ihrer Aufenthalte in den USA startete sie bei mehreren Wettbewerben.

Die Homespots des Deutschen Wellenreitverbands sind Sylt und der Eisbach in München. Die nationalen Titelkämpfe werden stets in Seignosse, einer kleinen, südfranzösischen Gemeinde am Atlantik ausgetragen. Dort feierte die 28-Jährige jetzt ihre größten sportlichen Erfolge. Auf dem Longboard (mehr als neun Fuß lang) belegte sie Rang vier, im Open-Wettbewerb Platz fünf. Die Eltern Susanne und Frank Schlieper sind stolz auf ihre Tochter: "Ihre Gegnerinnen sind alle Profis."

Polynesien und Hawaii gelten als Ursprungsländer dieser Sportart. Schon vor 4000 Jahren nutzten die Insulaner schwimmende Bretter. Inzwischen gibt es Welt- und Europameisterschaften, finden internationale Wettbewerbe statt. Jüngst erfuhr das Wellenreiten aber wohl den "Ritterschlag". Bei den Olympischen Sommerspielen 2020 in Tokio (24. Juli bis 9. August) wird Surfen in das Wettkampfprogramm aufgenommen. Das Exekutivkomitee des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) hatte in Lausanne entschieden, dem Vorschlag der Organisatoren der Tokio-Spiele zu folgen und der IOC-Session die Aufnahme von Surfen ins Programm für 2020 zu empfehlen. Die Zustimmung der Vollversammlung wurde am 3. August 2016 in Rio de Janeiro gegeben. Für Valerie Schlieper, die 2017 ihr Studium abschließen wird, steht fest: "Da will ich dabei sein. Das ist mein Traum."
Schlagworte: Valerie Schlieper, Frank Schlieper

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2025 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare

Weitere Artikel