Interview mit Drache-Kokosnuss-Erfinder Ingo Siegner

"Ich finde es lustiger, über Tiere zu schreiben als über Menschen"

Große Glubschaugen, riesen Schnauze und Miniflügel: der kleine Drache Kokosnuss. Ins Leben gerufen hat ihn Autor Ingo Siegner, der im Interview über das Schreiben und Zeichnen von Büchern spricht.  

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Der kleine Drache Kokosnuss Foto: Ingo Siegner
Er ist nicht besonders groß und blutorangenrot, hat eine riesige runde Schnauze und eine Schirmmütze auf dem Kopf: der kleine Drache Kokosnuss. 29 Bücher gibt es bereits über ihn. Sein Erfinder Ingo Siegner (55) ist diese Woche anlässlich des Lirum-Larum-Lesefests in Freiburg. Sonja Zellmann hat sich mit ihm unterhalten.

BZ: Die Helden Ihrer Bücher sind allesamt Tiere: Drache Kokosnuss, die Rattenkinder Eliot und Isabella, Erdmännchen Gustav... Wie kommt’s?

Siegner: Ich finde es lustiger, über Tiere zu schreiben als über Menschen. Schon allein, Tiere sprechen zu lassen, ist ja irgendwie lustig. Aber meine Tiere haben auch alle etwas Menschliches, sie können zum Beispiel, anders als viele echte Tiere, aufrecht stehen. Meine ersten Geschichten schrieb ich für Nachbarskinder oder meinen Sohn, der heute 29 Jahre alt ist. Damals waren gerade Dinosaurier sehr in Mode. So kam ich darauf, über Drachen zu schreiben.

BZ: Sie zeichnen ja auch die Bilder für Ihre Bücher. Was machen Sie lieber: schreiben oder malen?

Siegner: Ich habe schon immer gern gezeichnet, allerdings nicht besonders toll. Ich muss ein Tier oft zeichnen, bis ich es gut kann. Schreiben liegt mir mehr. Eigentlich wollte ich nur schreiben, doch als das erste Buch fertig war, schlug mein Verlag vor, dass ich auch die Illustrationen, die Zeichnungen, mache. Ich hatte zuvor ein paar Bilder von Kokosnuss gezeichnet, um zu zeigen, wie ich ihn mir vorstelle.

BZ: Das heißt, Sie schreiben erst die Geschichte und machen dann die Illustrationen?

Siegner: Nicht ganz, das Zeichnen spielt von Anfang an eine Rolle. Wenn ich ein neues Buch beginne, zeichne ich zunächst ein paar wichtige Figuren und denke mir Namen für sie aus. Dann gehe ich in die Bücherei und lese beispielsweise viel über Ägypten –, wenn ich ein Abenteuer schreiben will, das in Ägypten spielt. So sammle ich viele Ideen und irgendwann setze ich mich dann an den Laptop und schreibe. Manchmal zeichne ich auch zwischendurch mal noch eine Szene, aber die Hauptmalarbeit kommt nach dem Schreiben.

BZ: Was schreiben Sie im Moment?

Siegner: Gerade sitze ich an einer neuen Kokosnuss-Geschichte, in der er als Hausaufgabe eine Prinzessin entführen soll. Die hat auf eine Entführung aber überhaupt keine Lust. Doch ihr Vater sagt, eine richtige Prinzessin müsse schon mal entführt werden. Als dann als Entführer so ein kleiner Drache auftaucht und kein toller Prinz, findet sie das erstmal voll doof...

BZ: Wie lange brauchen Sie für ein Buch?

Siegner: Wenn ich auf einer einsamen Insel wäre, wäre ich mit allem nach zwei Monaten fertig. Im Alltag, wo ich auch viele Lesungen habe und andere Dinge tun muss, brauche ich etwa fünf Wochen zum Ideen sammeln, drei Wochen zum Schreiben und für das Illustrieren nochmal vier, fünf Wochen.

BZ: Was würden Sie Kokosnuss fragen, wenn Sie ihn mal träfen?

Siegner: Hm – ich denke, ich würde ihn fragen, wie es ist zu fliegen und ob ihm das großen Spaß macht.

BZ: Haben Sie als Kind gern gelesen?

Siegner: Ja, ich habe gern und auch viel gelesen, zum Beispiel Bücher von Karl May, also Geschichten über Cowboys und Indianer.


Ingo Siegner liest beim Lirum-Larum-Lesefest im Freiburger Theater am Sonntag, 11. Oktober, 11 Uhr, aus "Der kleine Drache Kokosnuss" und um 15 Uhr aus "Eliot und Isabella". Tickets gibt es Samstag, 10. Oktober, 10-13 Uhr, an der Theaterkasse. Infos über Restkarten usw. sowie einen Livestream der Lesefest-Lesungen gibt es hier.
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