Lesung
Ehemalige Ortsschreiberin kommt nach Eisenbach zurück und präsentiert ihre Graphic-Novel
Eisenbachs ehemalige Dorfschreiberin Eva Müller ist für eine Lesung in den Hochschwarzwald zurückgekehrt. Hier ist ein Großteils des Werks entstanden, das sie jetzt vorgestellt hat.
Mi, 26. Mär 2025, 6:35 Uhr
Eisenbach
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Doch genau das verschaffte Eva Müller während ihres dreimonatigen Stipendienaufenthalts die nötige Zeit zum Arbeiten. In Eisenbach fand sie Ruhe zum Nachdenken, um zu schreiben und zu zeichnen. 85 Seiten ihres Werkes "Scheiblettenkind" waren damals bereits fertig, weitere 200 Seiten folgten – eine große Zahl hiervon entstand also zur Eisenbacher Zeit.
Joachim Hacker vom Förderverein hieß die ehemalige Dorfschreiberin bei ihrem Besuch in Bubenbach herzlich willkommen. Er zeigte sich glücklich, dass nun ein Einblick gewonnen werden konnte, was Eva Müller in ihrer Zeit im Hochschwarzwald realisieren konnte.
Sie veranschaulichte bei der Leinwandpräsentation ihre autofiktionale Graphic-Novel-Story "Scheiblettenkind". Hierin beleuchtete sie in Worten und Zeichnungen – letztere wurden auf der Leinwand gezeigt – ihre Kindheit und Jugend. Das Werk, welches übrigens im renommierten Suhrkamp-Verlag erschien, beleuchtet weitere Themen wie die Auswirkung der sozialen Klasse, der sie entstammt, unangenehme Gefühle und den Weg zur Selbstbestimmung.
Es ging um das Aufwachsen in Armut, geprägt vom westlichen Arbeitermilieu der Eltern, über die soziale Scham und letztlich die Emanzipation als Künstlerin, begleitet von stetigem Selbstzweifel, endete. Dass es sich dabei um eine Autobiografie handelt, bestätigte Müller.
Facettenreich beschrieb sie den Weg zur Berufsausbildung, über einen fehlgeleiteten Studiengang schließlich hin zum Studium an der Kunsthochschule, welches sie erfolgreich beendete. Die Illustrationen hierzu fertigte Müller selbst. Entstanden sind arbeitsreiche und ideenvolle Detailzeichnungen, welche den Text eindrucksvoll ergänzen.
Die 43-jährige Eva Müller hat Sozialpädagogik studiert und arbeitete einige Zeit in Bukarest. Dort hat sie nach Jahren der Pause wieder mit dem Zeichnen angefangen. Zurück in Hamburg rieten ihr viele Menschen dazu, die Zeichnungen an der Hochschule für angewandte Kunst in Hamburg abzugeben. Sie wurde angenommen und studierte bei Professorin Anke Feuchtenberger. Müllers erstes Buch war ihre Bachelorarbeit. Sie arbeitet als freie Autorin und Zeichnerin in einem kleinen Atelier im Herzen von St. Pauli.