Lesung

Ehemalige Ortsschreiberin kommt nach Eisenbach zurück und präsentiert ihre Graphic-Novel

Eisenbachs ehemalige Dorfschreiberin Eva Müller ist für eine Lesung in den Hochschwarzwald zurückgekehrt. Hier ist ein Großteils des Werks entstanden, das sie jetzt vorgestellt hat.  

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Eva Müller las aus ihrem Buch „S...ntstand ein großer Teil dieses Werkes.  | Foto: Gert Brichta
Eva Müller las aus ihrem Buch „Scheiblettenkind“. In der Phase des Dorfschreiberdasein in Eisenbach entstand ein großer Teil dieses Werkes. Foto: Gert Brichta
Der Förderkreis Kreatives Eisenbach hatte zu der Lesung mit Eva Müller, der Dorfschreiberin aus dem Jahre 2020, eingeladen. Sie hatte ihr Buch "Scheiblettenkind", eine Graphic Novel, mitgebracht. Graphic Novel war damals das Motto der Ausschreibung für das Stipendium gewesen – und Müller hatte den Zuschlag bekommen. Sie war eine Dorfschreiberin, die in der Öffentlichkeit nur selten erschien. Dies war der Tatsache geschuldet, dass im März 2020 die Corona-Pandemie das öffentliche Leben nachhaltig beeinflusste. Nur wenige Wochen nach dem Lockdown kam Eva Müller nach Eisenbach, dies trotz massiver Bedenken seitens des Vorstandsgefüges des Förderkreises.

Doch genau das verschaffte Eva Müller während ihres dreimonatigen Stipendienaufenthalts die nötige Zeit zum Arbeiten. In Eisenbach fand sie Ruhe zum Nachdenken, um zu schreiben und zu zeichnen. 85 Seiten ihres Werkes "Scheiblettenkind" waren damals bereits fertig, weitere 200 Seiten folgten – eine große Zahl hiervon entstand also zur Eisenbacher Zeit.

Die Graphic-Novel handel vom aufwachsen in Armut

Joachim Hacker vom Förderverein hieß die ehemalige Dorfschreiberin bei ihrem Besuch in Bubenbach herzlich willkommen. Er zeigte sich glücklich, dass nun ein Einblick gewonnen werden konnte, was Eva Müller in ihrer Zeit im Hochschwarzwald realisieren konnte.

Sie veranschaulichte bei der Leinwandpräsentation ihre autofiktionale Graphic-Novel-Story "Scheiblettenkind". Hierin beleuchtete sie in Worten und Zeichnungen – letztere wurden auf der Leinwand gezeigt – ihre Kindheit und Jugend. Das Werk, welches übrigens im renommierten Suhrkamp-Verlag erschien, beleuchtet weitere Themen wie die Auswirkung der sozialen Klasse, der sie entstammt, unangenehme Gefühle und den Weg zur Selbstbestimmung.

Es ging um das Aufwachsen in Armut, geprägt vom westlichen Arbeitermilieu der Eltern, über die soziale Scham und letztlich die Emanzipation als Künstlerin, begleitet von stetigem Selbstzweifel, endete. Dass es sich dabei um eine Autobiografie handelt, bestätigte Müller.

Facettenreich beschrieb sie den Weg zur Berufsausbildung, über einen fehlgeleiteten Studiengang schließlich hin zum Studium an der Kunsthochschule, welches sie erfolgreich beendete. Die Illustrationen hierzu fertigte Müller selbst. Entstanden sind arbeitsreiche und ideenvolle Detailzeichnungen, welche den Text eindrucksvoll ergänzen.

Ihr erstes Buch war ihre Bachelorarbeit

Die 43-jährige Eva Müller hat Sozialpädagogik studiert und arbeitete einige Zeit in Bukarest. Dort hat sie nach Jahren der Pause wieder mit dem Zeichnen angefangen. Zurück in Hamburg rieten ihr viele Menschen dazu, die Zeichnungen an der Hochschule für angewandte Kunst in Hamburg abzugeben. Sie wurde angenommen und studierte bei Professorin Anke Feuchtenberger. Müllers erstes Buch war ihre Bachelorarbeit. Sie arbeitet als freie Autorin und Zeichnerin in einem kleinen Atelier im Herzen von St. Pauli.
Schlagworte: Eva Müller, Anke Feuchtenberger, Graphic-Novel-Story "Scheiblettenkind
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