Viel Freude, Wärme und Licht
Der Künstler Ulli Wunsch zeigt 32 seiner Werke im Alten Schloss in Wehr. "Wunschfarben" ist der Ausstellungstitel.
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Ulli Wunsch studierte an der Schule für Gestaltung in Basel und ist seit 30 Jahren als Grafikdesigner und Maler selbständig. Seiner Heimat Wehr hält er nicht nur als Wohnsitz die Treue, denn er lässt sich von der Stadt und ihrer Umgebung inspirieren. Sein bevorzugtes Medium ist die Acrylfarbe, die er in unterschiedlichen Variationen nutzt: Teil in sehr flüssigem Zustand, so dass die Werke aus der Ferne an Aquarelle erinnern, manchmal trägt er sie auch pastos auf. Zwar ist er von der Wirklichkeit beeinflusst, aber er löst sich von der Nachahmung der Natur und nähert sich in unterschiedlichen Graden der Abstraktion. Ulli Wunsch geht nicht von einer Kunsttheorie oder gar einem Dogma aus, sondern arbeitet intuitiv. "Ich lasse die Gemälde auf der Leinwand entstehen", erklärt er auf Nachfrage. Der Prozess sei für ihn selbst manchmal überraschend, Zufälle seien einkalkuliert. Weil er seinen Bildern Zeit zum "Reifen" lässt, arbeitet er an mehreren Werken parallel.
Die Ausstellung zeichnet sich durch große stilistische Vielfalt aus. Eine vom Tessin inspirierte Landschaft zeigt einen See, Berge, einige zwischen Wasser und Berg gedrängte Häuser und ein Schiff. Während die Formen zwar flächenhaft vereinfacht, aber noch realistisch erscheinen, löste er sich bei der Farbgebung von der Realität: Das Wasser ist orange, der Himmel gelb, die Berge grün und purpur. Ganz märchenhaft ist seine Vision vom Orient. In geometrisch strengen Formen hebt sich die Stadtansicht vor einem dunkelblauen Hintergrund ab und ist von einem Goldstreifen überwölbt, der mit Ornamenten geschmückt ist – eine Hommage an die islamische Kunst?
Viele Werke sind von Flusslandschaften inspiriert. Darin geht es ihm nicht um die Wiedergabe des Vorbildes, sondern um den Versuch, für seinen subjektiven Landschaftseindruck eine Form zu finden. Die Gemälde sind oft aus horizontalen Farbfeldern aufgebaut, und skizzenhaft angedeutete Baumstämme sorgen in der Vertikalen für den kompositorischen Ausgleich. Der Weg in die Abstraktion mündet in einem Gemälde, das aus den Komplementärfarben Blau, Rot und Gelb aufgebaut ist. Von den Baumstämmen sind nur noch vertikale Linien auf der gelben Fläche, von der Sonne ein goldgelber Kreis geblieben. Die Landschaft ist verschwunden, doch der innere Eindruck und das Gefühl manifestieren sich im Werk. Die Vernissage wurde von Jakob Kollmar (Trompete) und Stephanie Klomki (Klarinette) umrahmt.