Account/Login

Versteckt unter Kartoffelbrei

Im Shepherd’s Pie findet sich herzhaft gewürztes Hackfleisch. Aber es gibt auch die leckere vegetarische Variante.  

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
1/2
Manchmal auch kreative Resteverwertung: der Shepherd’s Pie. Foto: Hans-Albert Stechl
Wer in England oder Irland in einem Restaurant einen Shepherd’s Pie (oder in Frankreich einen Hachis Parmentier) bestellt, muss viel Vertrauen in den Koch oder die Köchin haben. Denn bei diesen Gerichten verhindert eine üppige Schicht aus gratiniertem Kartoffelbrei den Blick auf all das, was sich darunter so alles verbirgt. Im besten Fall befindet sich hier frisch zubereitetes, mit Zwiebeln und Karottenwürfeln angereichertes und herzhaft gewürztes Hackfleisch.

Im ungünstigsten Fall wird unter dem Kartoffelbrei alles versteckt, was man dem direkten Blick der Gäste lieber entziehen möchte. Nichts gegen eine kreative Resteverwertung, aber klein geschnittene und faserige Bratenreste sind auch überbacken nun mal kein Genuss. Dass aus England Fälle berichtet werden, bei denen angeblich sogar schlecht geputzte Lammnieren den Weg dorthin gefunden haben sollen, verweisen wir in den Bereich der Fantasie aus der Regierungszeit von Boris Johnson.

Aber weshalb nicht selbst machen? Schon ist man auf der sicheren Seite. Und: Shepherd’s Pie geht übrigens – und zwar ohne jeglichen Genussverlust – auch vegetarisch. In diesem Fall wird das Hackfleisch im Wesentlichen durch Linsen ersetzt und der Gemüseanteil wird deutlich erhöht. Neben Karotten und Zwiebeln machen sich Lauch, Pastinaken und Petersilienwurzeln gut. Also letztlich alles, was der Herbst so hergibt.

Bei den Linsen sollte man die kleinen Sorten nehmen (Alb-Linsen aus Schwaben, Lentilles de Puy aus Frankreich, Berglinsen oder ähnliche Sorten). Sie werden nach den Angaben auf der Packung gekocht, am besten so, dass sie noch ein klein wenig Biss haben.

Das Gemüse wird geputzt und in ziemlich kleine Würfel geschnitten. In einem Topf werden in etwas Öl oder Butter zunächst die Zwiebelwürfel bei milder Hitze glasig angedünstet. Dann die anderen Gemüse sowie Rosmarinzweig und Lorbeerblatt dazugeben, ein paar Minuten zusammen weiter dünsten. Die Brühe dazugießen und so lange köcheln, bis das Gemüse gar ist. Das Gemüse durch ein Sieb abschütten, mit den Linsen vermischen und etwas gehackte Petersilie dazugeben.

Für die obere Schicht werden Kartoffeln und Äpfel geschält, bei den Äpfeln das Kernhaus entfernen, alles grob würfeln und zusammen in leicht gesalzenem Wasser etwa eine Viertelstunde garen. Wenn ein Pieks mit einem Zahnstocher zeigt, dass die Kartoffeln weich sind, das Wasser abschütten, Butter und heiße Milch dazu geben und mit einem Kartoffelstampfer alles zu einem Stampf zerdrücken. Das muss kein völlig glattes Püree sein, ein kleines bisschen stückig schmeckt, wie ich finde, sehr gut. Sonst nimmt man eine Kartoffelpresse und macht ein glattes Püree draus. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken.

Eine feuerfeste Form wird mit Butter leicht ausgefettet. Die Gemüsemischung hineingeben, verteilen, Lorbeerblatt und Rosmarinzweig herausfischen, pfeffern und dann das Kartoffel-Apfel-Püree gleichmäßig darüber verstreichen. Wer mag, streut noch geriebenen Emmentaler oder Gouda darüber. Aber das braucht es für meinen Geschmack nicht unbedingt.

Den Backofen auf 180 Grad Celsius vorheizen. Auf der mittleren Einschubleiste, Ober- und Unterhitze, alles etwa eine Viertelstunde backen, bis sich oben eine leichte Bräunung zeigt. Gegebenenfalls zum Schluss noch den Grill ein paar Minuten dazuschalten. Mit frisch gehackter Petersilie bestreuen.

Einkaufszettel (für vier Personen):
200 Gramm Linsen
Ein Kilogramm gemischtes Herbstgemüse (Karotten, Lauch, Pastinaken, Gemüsezwiebel, Petersilienwurzel)
Ein Zweig Rosmarin
Ein Lorbeerblatt
Etwas gehackte Petersilie
Ein halber Liter Gemüsebrühe
Öl oder Butter zum Dünsten
Salz, Pfeffer
Etwas Butter zum Einfetten der Backform
500 Gramm Kartoffeln
250 Gramm mürbe Äpfel
100 Milliliter Milch
Zwei gehäufte Esslöffel Butter
Bei Bedarf: 100 Gramm geriebener Emmentaler oder Gouda
Muskatnuss, Salz, Pfeffer
Gehackte Petersilie

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare

Um Artikel auf BZ-Online kommentieren zu können müssen Sie bei "Meine BZ" angemeldet sein.
Beachten Sie bitte unsere Diskussionsregeln, die Netiquette.

Sie haben noch keinen "Meine BZ" Account? Jetzt registrieren


Weitere Artikel