Nach dem Brand im Solar-Info-Center
Verletzte Feuerwehrleute aus dem Krankenhaus entlassen
Die vier Feuerwehrmänner, die beim Brand im Solar-Info-Center verletzt wurden, sind aus der Klinik entlassen worden. Rund 16.000 Liter kontaminiertes Löschwasser müssen entsorgt werden. Die Polizei hat das Gebäude beschlagnahmt.
Sa, 25. Feb 2017, 17:13 Uhr
Freiburg
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In einem Labor des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) war am Freitagvormittag der Brand ausgebrochen, dessen schwarze Rauchwolke weithin zu sehen war. Vermutliche Brandursache war ein technischer Defekt.
Für ihren Großeinsatz alarmierte die Berufsfeuerwehr alle Mitglieder – auch jene, die frei hatten. Hinzu gerufen wurden freiwillige Abteilungen, darunter der ABC-Zug. Gut 100 Feuerwehrleute waren beteiligt. Beim Einsatz stellte sich heraus, dass hochgiftige Flusssäure freigesetzt worden war. Sie floss mit dem Löschwasser durch Schächte in der Betondecke in die Tiefgarage. Sobald die Brandmeldeanlage anschlägt, besorge sich der zuständige Zugführer den Plan fürs Objekt, auf dem vermerkt ist, wo gefährliche Stoffe lagern. Wie detailliert und zutreffend er in diesem Fall war, konnte Thomas Philipp am Samstag noch nicht abschätzen. Für das standardisierte Vorgehen sei vor allem wichtig zu wissen, ob überhaupt Gefahrgut lagert.
Die sechs Verletzten belegen, wie gefährlich der Einsatz war. Vier Feuerwehrmänner mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Zwei davon waren schwerer verletzt: Einer hatte giftige Dämpfe eingeatmet, bei einem anderen hatte sich die Flusssäure oder ein Gemisch mit Salzsäure durch den Schutzanzug gefressen und die Haut am Nacken angegriffen. Zunächst war befürchtet worden, dass er operiert werden müsse. Die Ärzte glauben, dass es auch ohne geht. "Optisch wird wohl etwas zurückbleiben", sagt Philipp.
Das Solar-Info-Center an der Emmy-Noether-Straße in Sichtweite zur Messe bleibt vorerst geschlossen. Die Polizei hat das Gebäude beschlagnahmt, in dem 500 Menschen für mehr als 40 Firmen und Institutionen arbeiten. Größter Mieter ist das Freiburger ISE. Sie alle haben keinen Zutritt, auch nicht, um ihr Auto aus der Tiefgarage zu fahren oder ihren vergessenen Schlüssel vom Schreibtisch zu holen.
Gewerbeaufsicht und Umweltschutzamt werden weitere Untersuchungen am Solar-Info-Center vornehmen – dabei geht es auch um die Auswirkungen auf andere Gebäudeteile und die Arbeitsplätze dort. Das Labor soll vorschriftsmäßig in einer Wanne errichtet worden sein. Offen ist, wie trotzdem Säure nach unten durchsickern konnte. Die Polizei ermittelt. Der Schaden lässt sich noch nicht beziffern, liegt aber in Millionenhöhe.
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