Nach dem Brand im Solar-Info-Center

Verletzte Feuerwehrleute aus dem Krankenhaus entlassen

Die vier Feuerwehrmänner, die beim Brand im Solar-Info-Center verletzt wurden, sind aus der Klinik entlassen worden. Rund 16.000 Liter kontaminiertes Löschwasser müssen entsorgt werden. Die Polizei hat das Gebäude beschlagnahmt.  

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Feuerwehrleute beim Einsatz am Solar-Info-Center am Freitagmittag. Das Gebäude wurde mittlerweile von der Polizei beschlagnahmt, der Zutritt ist verboten. Foto: Michael Bamberger
Am Samstagnachmittag hat die Freiburger Feuerwehr ihren Großeinsatz abgeschlossen. "Wir können weitgehend ausschließen, dass weitere Gefahr droht", sagt Thomas Philipp vom Einsatzleitdienst. Wichtig war zu prüfen, ob die Behälter ausreichen, um das belastete Löschwasser und das Wasser aus geborstenen Leitungen aufzufangen. Grob geschätzt 16 Kubikmeter Wasser müssen laut Philipp entsorgt werden.

In einem Labor des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) war am Freitagvormittag der Brand ausgebrochen, dessen schwarze Rauchwolke weithin zu sehen war. Vermutliche Brandursache war ein technischer Defekt.

Hochgiftige Flusssäure floss durch das Löschwasser bis in die Tiefgarage

Für ihren Großeinsatz alarmierte die Berufsfeuerwehr alle Mitglieder – auch jene, die frei hatten. Hinzu gerufen wurden freiwillige Abteilungen, darunter der ABC-Zug. Gut 100 Feuerwehrleute waren beteiligt. Beim Einsatz stellte sich heraus, dass hochgiftige Flusssäure freigesetzt worden war. Sie floss mit dem Löschwasser durch Schächte in der Betondecke in die Tiefgarage. Sobald die Brandmeldeanlage anschlägt, besorge sich der zuständige Zugführer den Plan fürs Objekt, auf dem vermerkt ist, wo gefährliche Stoffe lagern. Wie detailliert und zutreffend er in diesem Fall war, konnte Thomas Philipp am Samstag noch nicht abschätzen. Für das standardisierte Vorgehen sei vor allem wichtig zu wissen, ob überhaupt Gefahrgut lagert.

Die sechs Verletzten belegen, wie gefährlich der Einsatz war. Vier Feuerwehrmänner mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Zwei davon waren schwerer verletzt: Einer hatte giftige Dämpfe eingeatmet, bei einem anderen hatte sich die Flusssäure oder ein Gemisch mit Salzsäure durch den Schutzanzug gefressen und die Haut am Nacken angegriffen. Zunächst war befürchtet worden, dass er operiert werden müsse. Die Ärzte glauben, dass es auch ohne geht. "Optisch wird wohl etwas zurückbleiben", sagt Philipp.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von mehr als 40 Firmen können nich an ihre Arbeitsplätze

Das Solar-Info-Center an der Emmy-Noether-Straße in Sichtweite zur Messe bleibt vorerst geschlossen. Die Polizei hat das Gebäude beschlagnahmt, in dem 500 Menschen für mehr als 40 Firmen und Institutionen arbeiten. Größter Mieter ist das Freiburger ISE. Sie alle haben keinen Zutritt, auch nicht, um ihr Auto aus der Tiefgarage zu fahren oder ihren vergessenen Schlüssel vom Schreibtisch zu holen.

Gewerbeaufsicht und Umweltschutzamt werden weitere Untersuchungen am Solar-Info-Center vornehmen – dabei geht es auch um die Auswirkungen auf andere Gebäudeteile und die Arbeitsplätze dort. Das Labor soll vorschriftsmäßig in einer Wanne errichtet worden sein. Offen ist, wie trotzdem Säure nach unten durchsickern konnte. Die Polizei ermittelt. Der Schaden lässt sich noch nicht beziffern, liegt aber in Millionenhöhe.


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