UNTERM STRICH: Es darf wieder geknutscht werden
Beim Filmen ist die körperliche Nähe zurück – ein bisschen / Von Niklas Arnegger .
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Aber jetzt: Corona. Der Pandemie kann man ja nicht viel Gutes nachsagen. Immerhin liefen im Fernsehen mal wieder Western mit Haudegen wie Robert Mitchum oder Burt Lancaster und die ollen Edgar-Wallace-Filme (Schwarz-Weiß!) mit Klaus Kinski, der so fies gucken konnte wie seither keiner mehr (ausgenommen vielleicht Robert De Niro und Jack Nicholson). Dass die ollen Schinken dutzendfach im Programm auftauchten, hat auch damit zu tun, dass die Filmbranche darniederliegt. Wie auch willst du Filme drehen, wenn Kuss und Prügel wegen Körpernähe verboten sind? Wie soll Herzschmerz lodern, wie Action glaubhaft rüberkommen, wenn alle nur brav auf dem Stühlchen sitzen müssen und bloß mal schelmisch oder verrucht (Liebe) oder aber kinskimäßig (Zoff) zum Partner/zur Partnerin rüberlinsen dürfen? Eben.
Aber damit ist es nun vorbei, zumindest vorläufig. Die Berufsgenossenschaft hatte ein Einsehen. Jetzt nämlich müssen Schauspielerinnen und Schauspieler, die sich beim Dreh körperlich nahe kommen, nicht mehr wie bisher zuvor fünf Tage lang in Quarantäne. Jetzt reichen die üblichen Hygieneregeln. Nur wenn der Filmkontakt länger dauert, wird es strenger. Dann sind Tests erforderlich, in bestimmten Fällen muss eine FFP2-Schutzmaske umgeschnallt werden und die Schauspieler dürfen zuvor nicht ins Schwimmbad oder auf Partys. Letzteres stellt natürlich eine besondere Härte dar in einer Branche, die, glaubt man der im Friseursalon ausliegenden Fachpresse (und wem sonst sollte man glauben?), ihr gesellschaftliches Fundament nur durch immerwährende Partys zu stabilisieren vermag.
Ein alter Spruch aus der Filmbranche bringt die Wahrheit auf den Punkt: Filme ohne Kuss und Prügel sind einfach nur von Übel.
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