Bildung
United-World-College begrüßt 102 neue Schülerinnen und Schüler aus aller Welt
Zwei Jahre lang sind die Jugendlichen im Alter von 16 bis 19 Jahren im "UWC Robert-Bosch-College" in der Kartaus im Stadtteil Waldsee. Dort können sie einen international anerkannten Abschluss erwerben. Am Wochenende war der große Wechsel mit Willkommensfest: Die Hälfte der insgesamt 200 Schüler sind nun neu.
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Zunächst ging es für die jungen Leute allerdings darum, sich in der neuen Umgebung. Dafür hatten sich die UWC-Verantwortlichen eine kleine Aufgabe ausgedacht: Die Schülerinnen und Schüler marschierten zur nahe gelegenen Dreisam, sammelten Steine und fügten sie anschließend im Schulhof zu Symbolen. Sie sollten Antworten auf drei Fragen geben: Woher komme ich? Wo befinde ich mich jetzt? Wo will ich in Zukunft hin? Mit Kreide wurden auch Zeichen und Wörter auf die Steine gemalt – kein Wunder, dass auch Fragezeichen dabei waren. Und das Peace-Symbol.
Frieden und internationale Verständigung sind Werte, für die das UWC besonders steht und die es an junge Menschen vermitteln will. An Bedeutung habe in den vergangenen Jahrzehnten das Thema Nachhaltigkeit gewonnen, sagt Tobias Kellner, Nachhaltigkeitskoordinator am UWC. Welche Begriffe gibt es dafür in der jeweiligen Muttersprache? Und wie lassen sie sich ins Englische – das am UWC Verkehrssprache ist – übersetzen? Ausgehend von den verschiedenen Umschreibungen formuliert Keller das so: "Nachhaltigkeit bedeutet also, Dinge derart zu tun, dass sie lange bleiben."
Doch vieles auf dem Planeten ist alles andere als nachhaltig. Deshalb sei Nachhaltigkeit eine "Mission" des UWC, erklärt Tobias Keller. Die Schülerinnen und Schüler wussten auch gleich unterschiedliche Bereiche zu benennen, in denen Nachhaltigkeit besonders wichtig ist – etwa im Umgang mit natürlichen Ressourcen, aber auch im Hinblick auf die Unterschiede zwischen Arm und Reich.
Motiviert und neugierig zeigten sich die UWC-Neulinge gleich an ihrem ersten Wochenende. Nach der 20-stündigen Anreise sei er zwar müde angekommen, erzählt Mahmoud Tarifi (16) aus Jordanien. Aber dann habe er gleich die ersten positiven Erfahrungen gemacht: "Hier sind alle freundlich und hilfsbereit, ich kann mit jedem reden." Heimweh habe er nur ein wenig. "Aber hey, anderen geht es vielleicht genauso!" Am UWC wolle er einerseits möglichst viel über andere Kulturen und die Menschen lernen. Andererseits sei ihm auch das akademische Programm wichtig. Welche Schwerpunkte er setzen wolle, wisse er noch nicht, "aber hier bekommt man auch Unterstützung dabei, sich selbst zu finden", ist Mahmoud Tarifi überzeugt.
Kristina Aleksanyan (16) ist am Donnerstag aus Armenien kommend in Freiburg eingetroffen. "Ich bin sehr glücklich, endlich hier zu sein". Auch sie empfinde eine tolle Offenheit und Freundlichkeit der Mitarbeiter und Mitschüler am UWC. In den zwei Jahren, die sie hier verbringen wird, "will ich vor allem die internationale Erfahrung möglichst intensiv erleben."Und sie wolle einen möglichst guten Abschluss machen – "damit ich dann im Ausland, vielleicht in Deutschland, studieren kann".
Seit zwei Jahren gibt es das United World College in der Kartaus im Stadtteil Waldsee, wo 200 Schülerinnen und Schüler zwei Jahre lang leben und den international anerkannten Abschluss Bachalaureate erwerben. Weltweit gibt es 17 UWC-Schulen. Die Freiburger Einrichtung wird von der Robert-Bosch-Stiftung mitfinanziert.
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