Zischup-Schreibwettbewerb Frühjahr 2014

Überlebenskampf im Krieg

Als Soldat in Afghanistan – Alexander Löhle hat sich in seinem Text ausgemalt, wie das sein könnte.  

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Es ist vier Uhr morgens irgendwo im Norden Afghanistans. Schon seit fünf Monaten bin ich dort stationiert, irgendwo im Nirgendwo. Und noch immer fühle ich mich wie in einer fremden Welt.

Die Einsätze, die Feinde. Das Einzige, das mich noch am Leben hält, sind meine Einsätze, mein strategisches Denken, das ich hier unter Beweis stellen kann. Ich bin mit meinen fünf Kameraden gerade in einem Mannschaftsbus. Wir fahren zu einer Mission, in welcher wir einen wichtigen Mann der Gegner festnehmen müssen. Wir müssen mit gegnerischen Soldaten rechnen. Der Bus kommt zum Stehen. Der Fahrer sagt zu uns: "Das Ziel ist drei Kilometer entfernt, ihr müsst laufen, wir dürfen nicht auffallen." – "Verstanden."

Wir steigen aus. Ich sage zu meinen Kameraden:
"Da vorne ist das Ziel, wir müssen sehr leise sein, wir brauchen den Überraschungsmoment. Da vorne sind feindliche Einheiten, ihr habt Feuererlaubnis."
Wir gehen langsam, durch Bäume geschützt, Richtung Ziel. Nach einiger Zeit sehen wir die erste gegnerische Einheit. Wir bleiben stehen. Einer meiner Soldaten fragt mich: "Wie gehen wir jetzt vor? Die haben schwere Waffen."

Ich funke den Scharfschützen an: "Kannst du die Zielperson sehen?" – "Ja sie ist im oberen Stockwerk." – "Wie viele gegnerischen Einheiten?" – "Sieben um das Gebäude außerdem zwei im Gebäude bei der Zielperson." – "Verstanden, ich habe einen Plan: Du versuchst hinten am Gebäude die zwei Einheiten zu eliminieren und wir kümmern uns um die Fünf vor dem Gebäude" – "Verstanden."

"Drei, zwei, eins LOS!" – Wir gehen aus der Deckung und treffen alle unser Ziel. Auch der Scharfschütze hat seine Ziele getroffen. Ich frage direkt unseren Scharfschützen: "Wie ist die Lage im Haus?" – "Sie haben sich hinter der Tür verschanzt, ihr müsst aufpassen." – "Verstanden."

"Wir stürmen jetzt das Gebäude, wir brauchen höchste Konzentration", sage ich zu meinen Soldaten. Wir gehen an die Tür des Gebäudes. Ich sage zu meinen Kameraden: "Die Soldaten und die Zielperson sind oben, wir öffnen diese Tür leise."

Einer meiner Soldaten geht an die Tür, während die anderen die Tür sichern. Die Tür ist offen, wir gehen alle hintereinander rein und sichern alle Ecken des Raumes. Dann gehen wir leise die Treppe hoch und stehen vor der Tür, hinter der sich zwei Soldaten und die Zielperson befinden. Ich zeige einem meiner Soldaten an, dass er eine Blendgranate in den Raum werfen soll und wir dann den Raum stürmen. Er macht es, die Blendgranate explodiert und wir rennen in den Raum. Wir überwältigen die gegnerischen Soldaten und nehmen sie und die Zielperson fest. Ich funke zu unserem Helikopterpiloten: "Wir haben die Zielperson und zwei weitere gegnerischen Einheiten dabei." – "Verstanden."

Wir werden vom Helikopter vor dem Haus abgeholt und fliegen zur Basis. Meine Soldaten und ich sind sehr zufrieden- Mission ohne Verluste geschafft.
Ich weiß noch nicht, was die nächsten Monate hier bringen werden, wann ich wieder zu meiner Familie kann. Ich hoffe nur, dass mir und meinen Soldaten hier nichts passiert, bis wir wieder zu Hause sind.
Schlagworte: Alexander Löhle
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