Turnerbund Kenzingen sucht helfende Hände
Sportlich läuft es rund beim Kenzinger Turnerbund. Damit das weiter so bleibt und das breitgefächerte Angebot aufrecht erhalten werden kann, bräuchte es aber mehr ehrenamtliches Engagement.
Versammlungsbeginn einmal anders: Die seit zwei Jahren existierenden Cheerleader boten in ihren rot glitzernden Kostümen eine gelungene Darbietung. Erstmals wurden die Rechenschaftsberichte im neu renovierten Vereinsraum vorgetragen. Ein Grund war für Carola Schaller der spärliche Besuch im Foyer des Üsenberghalle. Dort verloren sich zuletzt 22 Anwesende von weit mehr als 800 registrierten Mitgliedern. Stundenlange Schufterei ging der Fertigstellung voraus. Der benachbarte Spiegelsaal wird demnächst in Angriff genommen. Eine Aufwertung bekamen die Räumlichkeiten auch durch die Installation einer komplett neuen Küche. Noch vor ein paar Wochen war dort ein schmuckloser Abstellraum.
"Der größte Verein am Ort hat auch die größten Probleme", bekannte die erste TBK-Frau. Mithelfende Hände sind spärlich vorhanden. Auch das Engagement der Eltern sei "enorm ausbaufähig". Immerhin beträgt der Anteil der Jugendlichen und Kinder unter 16 Jahren mehr als 60 Prozent. Auch eine Wochenendklausurtagung, bei der die Zukunftsperspektiven ein zentrales Thema bildeten, hat nicht den entscheidenden Durchbruch gebracht.
Sportlich indes läuft es: Die Handballer verzeichneten vier Meisterschaften. Im ersten Jahr als Spielgemeinschaft mit Herbolzheim gelang dem Kader unter Trainer Jürgen Brandstaeter auf Anhieb der Oberligaaufstieg. Im Nachwuchsbereich hat sich die Fusionierung seit zwölf Jahren bewährt. In diesem Jahr wurden drei weitere Titel eingefahren. Die männliche C-Jugend wurde Südbadischer Meister.
Die Turnabteilung reagierte auf den großen Zustrom mit der Bildung von Trainerteams, damit die Gruppen aufgestockt werden konnten. Die Nachfrage bei den sechs- bis neunjährigen Cheerleadern ist erfreulich. Die etwa 15 Mädchen bestritten bereits mehrere öffentliche Auftritte.
Im Juni wagte die Badmintonabteilung für Jugendliche einen Neustart, der verheißungsvoll ausfiel. Der Schnuppertag brachte den ersehnten quantitativen Erfolg. Zum Stamm gehören mittlerweile zehn Kinder, die regelmäßig trainieren. Die Senioren gingen in der Bezirksliga als SG Herbolzheim/Kenzingen auf Punktejagd und schlossen die Runde mit einem Mittelfeldplatz ab.
Über erweiterte Trainingszeiten freuten sich die Volleyballer. Obwohl der Spaßfaktor bei ihnen an erster Stelle steht, sind die Fortschritte beim Baggern Pritschen und Schmettern unverkennbar.
Die Kassengeschäfte schlossen mit einem kleinen Verlust ab. Ein Aspekt sei nach Einschätzung von Rechner Joshua Fix der Fehlbetrag bei der Vermietung des Ferienhauses in Lenzkirch. Der Vertrag wird Ende September auslaufen. Neben der allgemeinen Kostensteigerung will das Vorstandsteam die Trainerpauschale anheben. Seit zwölf Jahren sind die Beträge konstant, trotz allgemeiner Kostensteigerungen. Schaller und Fix versprechen sich davon einen zusätzlichen Anreiz bei der Besetzung von Trainerämtern. Bis auf den Passiven-Beitrag, der bei 64 Euro jährlich verharrt, wurde der Betrag für Einzel- und Familienmitgliedschaften von den Versammlungsteilnehmern einstimmig um einen Euro im Monat erhöht.
Einen "Super-Job" attestierte Bürgermeister Dirk Schwier allen Verantwortlichen. Vor allem von der weihnachtlichen Leistungsschau war er sehr angetan. Schwier sieht im TBK einen lebendigen Verein, der keinerlei Zukunftsängste haben müsse.
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