Traumhafter Jahresabschluss
Der SC Freiburg besiegt Union Berlin mit 4:1 – und verabschiedet sich als Tabellenzweiter in die Winterpause / Grifo erzielt Hattrick.
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Mit 4:1 (4:0) hat der SC Freiburg das Verfolger-Duell in der Bundesliga am Sonntag für sich entschieden. Für den Sportclub traf Vincenzo Grifo drei Mal, zwei Tore erzielte er per Elfmeter. Michael Gregoritsch war der zweite Freiburger Torschütze.
SC-Trainer Christian Streich veränderte die Startelf im Vergleich zur 1:3-Niederlage am Mittwoch in Leipzig auf zwei Positionen: Statt Maximilian Eggestein und Wooyeong Jeong waren Vincenzo Grifo und Yannik Keitel von Beginn an dabei. Taktisch beließ es Streich bei der Dreier-/ Fünferkette, die bereits gegen RB agierte. Union Berlin begann im gewohnten 3-3-2-2-System – und erwischte einen schlechten Start. Mit dem ersten Angriff setzte sich SC-Kapitän Christian Günter auf der linken Seite durch und flankte ins Strafraumzentrum zu Ritsu Doan, dessen Flugkopfball verpuffte. Jedoch hatte Christopher Trimmel den Ball zuvor mit der Hand touchiert. Schiedsrichter Deniz Aytekin entschied nach Betrachtung der Video-Wiederholung auf Strafstoß. Vincenzo Grifo lief an, zielte nach rechts und verlud Unions Torwart Lennart Grill – die frühe Führung für den Sportclub war perfekt (5. Minute).
Wenig später legten die Gastgeber nach: Grifo fing einen Fehlpass von Paul Seguin ab und fand sich, gemeinsam mit Michael Gregoritsch, in einem Zwei-gegen-zwei wieder. Die beiden Freiburger spielten einen feinen Doppelpass, Grifo vollendete den Spielzug mit seinem zweiten Treffer (6.).
Der Jubel der Freiburger Fans war kaum verklungen, da gab es schon den nächsten Aufreger: Nicolas Höfler verursachte an Sheraldo Becker im Freiburger Strafraum einen Foulelfmeter. Robin Knoche schoss diesen an den Pfosten, SC-Keeper Mark Flekken hatte die Ecke geahnt. Der Unterhaltungswert der Partie ließ nicht nach. Yannik Keitel bediente Doan mit einem sehenswerten Steckpass, der Japaner flitzte von rechts mit dem Ball am Fuß in den Berliner Strafraum – und wurde dort von Diogo Leite zu Fall gebracht. Aytekin interpretierte die Szene als Notbremse: Rot für Leite, Penalty für Freiburg. Wieder legte sich Grifo den Ball auf dem Punkt zurecht, diesmal knallte er ihn ansatzlos ins linke, obere Eck. Somit erzielte der Deutschitaliener nicht nur seinen ersten Hattrick, sondern wettbewerbsübergreifend bereits sein elftes Saisontor. Noch eine Premiere: Drei Elfmeter nach nur 20 Minuten, das hatte es in der Bundesliga noch nie gegeben.
Der Sportclub, nun mit einem Mann mehr auf dem Feld, blieb am Drücker und baute die Führung kurz vor dem Pausenpfiff aus. Nach einem mit viel Übersicht gespielten Pass von Philipp Lienhart auf Doan leitete der Japaner den Ball in perfektem Timing auf Gregoritsch weiter, der das Spielgerät mit einem eleganten Chip zum 4:0 ins Gäste-Tor hob. Dies war die Vorentscheidung.
An der Freiburger Dominanz änderte sich im zweiten Durchgang zunächst nichts. Nach einer guten Stunde verzeichnete der Sportclub 70 Prozent Ballbesitz. Die dezimierten Berliner zogen sich in die eigene Hälfte zurück und ließen den SC kommen. Allerdings verteidigte Union kompakt und diszipliniert, so dass die Südbadener vorerst zu keinen weiteren Torchancen kamen. Dafür musste Flekken einen Schuss von Morten Thorsby parieren (71.). Streich wechselte und schickte unter anderem Wooyeong Jeong aufs Feld, der am Wochenende für den WM-Kader Südkoreas nominiert wurde. In der 85. Minute hielt Keitel Danilho Doeki im eigenen Strafraum, Aytekin pfiff zum vierten Mal Elfmeter. Sven Michel verwandelte zum 1:4 (84.). Der eingewechselte Roland Sallai hatte nach einer Günter-Flanke die letzte Chance, traf aber nur das Außennetz. So blieb es beim eindeutigen Sieg der Freiburger, die nun 30 Punkte verbuchen und auf Rang zwei der Tabelle überwintern.
"Das war eines der schönsten Spiele, die ich hatte", sagte Grifo nach Abpfiff im DAZN-Interview. "Das Stadion hat gebebt." Günter resümierte: "Das war heute der krönende Abschluss einer ganz, ganz guten Hinrunde von uns. Da sind wirklich alle ein Stück weit über sich hinausgewachsen." Christian Streich war bemüht, die Euphorie ein wenig zu bremsen: "Wir haben erst 15 Spiele, man muss schauen, wie es weitergeht. Wir werden in dieser Saison vielleicht auch durch Phasen gehen, in denen wir zwei, drei, vier Spiele verlieren. Das ist ziemlich wahrscheinlich."
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