Bilanz für 2016
Tourismus im Land und im Schwarzwald boomt
Die Tourismusbilanz des Landes und des Schwarzwalds für 2016 steuert auf Rekorde zu.
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Justiz- und Europa-Minister Guido Wolf (CDU), in dessen Ressort jetzt der Tourismus gehört, betonte, dass 2016 ein hervorragendes Jahr war. Zu der Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 2,9 Prozent bei den Gästeankünften und 2,6 Prozent bei den Übernachtungen hätten vor allem die Gäste aus Deutschland und danach die aus dem benachbarten Ausland beigetragen. Baden-Württemberg habe auch davon profitiert, dass einige klassische Urlaubsländer als nicht mehr sicher gelten.
Der Tourismus biete 326 000 Arbeitsplätze im Land und damit, so Wolf, mehr als die Automobilindustrie. Vor allem aber: "Diese Arbeitsplätze sind nicht exportierbar." 2017 sollen die Mittel des Landes für das touristische Marketing um 0,2 Millionen auf 4,5 Millionen Euro aufgestockt werden und für Investitionen im Bereich der kommunalen Infrastruktur von fünf auf sieben Millionen Euro.
Die 21,4 Millionen Übernachtungen, mit denen die Schwarzwald Tourismus GmbH für 2016 rechnet, wenn die Dezemberzahlen vorliegen, bedeuten ein Plus von gut zwei Prozent gegenüber 2015 und sogar 0,2 Millionen mehr als im bisherigen Rekordjahr 1991. Dabei wird aber die Aufenthaltsdauer immer kürzer. Vor 25 Jahren blieben deutsche Urlauber im Schnitt 4,7 Tage im Schwarzwald, heute sind es 2,8 Tage. Auch die Gäste aus dem benachbarten Ausland bleiben nicht mehr 2,6 sondern nur noch 2,2 Tage.
Dabei ist es gelungen, so Geschäftsführer Christopher Krull, immer neue Inlandsgäste zu begeistern. Gleichzeitig sei der Erfolg stark von den Entwicklungen in den beworbenen ausländischen Märkten abhängig. 1991 resultierten fast 90 Prozent der Übernachtungen aus dem Inlandsmarkt, heute sind es nur noch knapp 75 Prozent. Mit 25 Prozent hat sich der Auslandsanteil bei den Übernachtungen mehr als verdoppelt. Der Anteil ausländischer Gäste an den Urlauberzahlen im Schwarzwald ist von 18 auf mehr als 30 Prozent gestiegen. Waren 1991 noch 82 Prozent aller Gäste Bundesbürger aus dem wiedervereinten Deutschland, sind es heute bei nahezu verdoppelten Ankünften nur noch rund 70 Prozent Inlandsgäste. Und die Tendenz zu mehr ausländischen Urlaubern ist weiter steigend.
Unterm Strich haben europäische Gäste mit einem Zuwachs von 3,6 Prozent bei den Ankünften und 2,5 Prozent bei den Übernachtungen überdurchschnittlich zum Erfolg beigetragen. Es gab aber auch Einbrüche, wie zum Beispiel bei den russischen Gästen (minus 16,9 Prozent). Bereits 2015 war der russische Markt um fast 30 Prozent eingebrochen. Die Gästezahlen aus Italien gingen um 8,5 und aus Großbritannien um 1,7 Prozent zurück. Im Juni brachen die Ankünfte aus den arabischen Golfstaaten ein, im Juli die aus China und Israel. Hintergrund ist hier die aktuelle Sicherheitsdiskussion.
Doch der Schwarzwald Tourismus hält sich mit solchen Negativ-Zahlen nicht lange auf, sondern blickt hoffnungsvoll in den Fernen Osten. Von Ende März an sollen chinesische Reisegruppen auf ihrer Flusskreuzfahrt von Basel nach Amsterdam eine unvergessliche Tour durch den Schwarzwald am Steuer eines Tesla-E-Mobils erleben. Das sieht der Kooperationsvertrag zwischen dem Schwarzwald-Tourismus-Partner "drive in motion", der die Tesla-Touren organisiert, und einem der wenigen staatlich zertifizierten Auslandsreiseveranstalter in China vor. An drei Wochentagen können die bis zu 300 Passagiere der Flusskreuzfahrtschiffe das Schwarzwaldpaket dazubuchen – über die Schwarzwaldhochstraße CO2-frei und hoffentlich mit genügend Yuan in der Tasche ins Casino Baden-Baden.
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