Ermittlungen

Totes Baby in Steinen-Hüsingen: Das Mädchen ist wohl in der Nähe auf die Welt gekommen

Die Identität des toten Babys in Steinen-Hüsingen ist nach wie vor unklar. Die Ermittler weiten nun die Hinweissuche aus: Ein weiteres Hinweisportal ist online und Plakate werden gedruckt.  

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Die Leiche des neugeborenen Mädchens w...hälters in Steinen-Hüsingen  gefunden.  | Foto: Jonas Günther
Die Leiche des neugeborenen Mädchens wurde in der Nähe des Hochbehälters in Steinen-Hüsingen gefunden. Foto: Jonas Günther

Auch zweieinhalb Wochen nach dem Fund in Steinen-Hüsingen ist nach wie vor unklar, um wen es sich bei dem toten Baby handelt. Am Montag haben Polizei und Staatsanwaltschaft die Hinweissuche erweitert. "Wir wollen dem Mädchen eine Identität geben", mit diesen Worten ist ein Plakat überschrieben, das die Behörden nun veröffentlicht haben. Polizeisprecher Thomas Batzel sagt, dass das Plakat ab Dienstag an ausgewählten Orten verteilt oder aufgehängt werde. Zugleich werden auf dem Plakat weitere Details zu dem Fall genannt.

Die Ermittler gehen davon aus, dass das Mädchen in räumlicher und zeitlicher Nähe an einem unbekannten Ort auf die Welt kam. Nähere Angaben dazu seien nicht möglich, heißt es auf Nachfrage. Im Zuge der Ermittlungen steht die Polizei auch mit der Geburtsklinik des "Eli" in Lörrach in Kontakt. Doch das Krankenhaus habe nicht helfen können, sagte Chefarzt Michael Bohlmann im Interview mit der BZ.

"Trotz intensiver Bemühungen ist seine Herkunft immer noch unklar", steht auf dem Plakat. Auch die Identität der Eltern ist nach wie vor Gegenstand der Ermittlungen. Eine Spaziergängerin fand am 20. Februar, um 13.21 Uhr, beim Hochbehälter in Hüsingen das neugeborene Mädchen. Laut dem vorläufigen Obduktionsergebnis war das Baby lebensfähig. Der vollständige Obduktionsbericht liegt aber noch nicht vor. Die Polizei sicherte Spuren und befragte mehrere Menschen im Ort, auch die Felder in der Nähe des Fundorts wurden abgesucht. Inwieweit dadurch bislang Erkenntnisse gewonnen werden konnten, ist unklar. Der Fall wird von der 30-köpfigen Ermittlungsgruppe Wasserturm bearbeitet. Es wird in alle Richtungen ermittelt. Es ist also nach wie vor unklar, ob es sich um ein Tötungsdelikt handelt.

Portal für Bilder und Videos ist verfügbar

Aus vergleichbaren Fällen sei bekannt, dass betroffene Frauen oder Mädchen glauben, sich niemandenmanvertrauen zu können. "Die Schwangerschaft wird verdrängt oder verleugnet", heißt es auf dem Plakat. Der Polizei geht es darum, ob jemand Veränderungen an einer Frau oder einem Mädchen wahrgenommen habe, etwa eine auffällige Gewichtszunahme oder plötzliche Abnahme, Änderung des Kleidungsstils, Vermeidung von Sport, Freizeitaktivitäten oder sozialen Kontakten. Die Frau müsse nicht zwingend kinderlos sein. Es sei auch möglich, dass die Frau oder das Mädchen eine Schwangerschaft verneint habe oder eine Erklärung für den Zustand geliefert habe.

"Ohne eine ärztliche Nachsorge kann es zu erheblichen körperlichen oder seelischen Beeinträchtigungen der Mutter kommen", schreiben die Ermittler. "Jeder noch so abwegig erscheinende Hinweis ist wichtig und wird diskret behandelt."

Das anonyme Portal ist unter: mehr.bz/huesingen25 erreichbar. Die Nummer des Hinweistelefons lautet: 07621/176800. Das Portal für Bilder und Videos ist unter mehr.bz/hinweise25 erreichbar.

Die Polizei richtete nach dem Fund zunächst ein Hinweistelefon ein, nach einer Woche dann auch ein anonymes Portal. Vergangene Woche teilte die Staatsanwaltschaft mit, dass so 40 Hinweise eingegangen seien – die meisten über das Telefon. Diese seien zum damaligen Zeitpunkt auch größtenteils abgearbeitet gewesen. In einer Art stufenförmiger Vorgehensweise haben die Ermittler nun eine weitere Möglichkeit geschaffen: Es gibt ein Portal, auf dem Videos und Bilder hochgeladen werden können.

Bemerkenswert: Die Polizei wendet sich auch an Menschen, die vor dem Fund etwas rund um den Hochbehälter gesehen haben könnten und Fotos und Videos der Polizei zur Verfügung stellen können. Als Zeitspanne wird Montag, 17. Februar, bis Donnerstag, 20. Februar, genannt. Einen spezifischen Hintergrund für den Zeitraum gebe es aber nicht, heißt es auf Nachfrage. Die Ermittler wollen wohl durch den Zeitraum an möglichst viel Material kommen und auch einen bestimmten Zeitraum abdecken, der lange genug ist. Die Bilder werden nur für polizeiliche Ermittlungszwecke benutzt, heißt es in der Mitteilung.

Schlagworte: Michael Bohlmann, Thomas Batzel

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