Schiffsunglück in Kanada

Tödlicher Ausflug zu den Walen

Ein Schiff mit Walbeobachtern kentert vor Kanadas Westküste / Mindestens fünf Menschen ertrinken.  

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Einen Buckelwal ähnlich diesem wollten die Touristen sehen.   | Foto: CTC/dpa
Einen Buckelwal ähnlich diesem wollten die Touristen sehen. Foto: CTC/dpa
OTTAWA. Vor der kanadischen Pazifikküste ist für eine Touristengruppe der Ausflug zu den Herden von Grauwalen, Buckelwalen und Schwertwalen in einer Tragödie geendet. Das Schiff, das die Walbeobachter aufs Meer brachte, sank. Das Unglück kostete vermutlich sechs der 27 Menschen das Leben.

Das Walbeobachtungsschiff Leviathan II hatte am Sonntag gegen 13.30 Uhr Ortszeit den Hafen des Küstenstädtchens Tofino verlassen und war wahrscheinlich bereits wieder auf der Rückfahrt, als es aus bislang unbekannter Ursache in Seenot geriet und kenterte. Am Abend teilte die Küstenwache mit, dass fünf Menschen tot aus dem kalten Wasser geborgen wurden, ein Passagier wurde am Montagmorgen noch als vermisst gemeldet. Falls er tatsächlich an Bord war, sei er höchstwahrscheinlich auch ums Leben gekommen. Die fünf Toten sind Briten, wie das Londoner Außenministerium am Montag mitteilte.

Dem schnellen Handeln von Fischern der indianischen Ahousat First Nation und anderen Tourunternehmen ist es offenbar zu verdanken, dass nicht noch mehr Todesopfer zu beklagen sind. Als kurz nach 16 Uhr von der Leviathan Leuchtraketen abgefeuert wurden, eilten Eigentümer von Wassertaxis und Fischer mit ihren Booten herbei. Am Unglücksort sahen sie den Bug des Schiffs nur wenige Meter aus dem Wasser herausragen, der Rest war unter Wasser. Sie zogen Menschen, die im kalten Wasser schwammen und sich an Trümmern festhielten, in ihre Boote.

Auch Schiffe und Hubschrauber der Küstenwache waren im Einsatz. Vom Hubschrauber aus wurde die Wasseroberfläche mit Scheinwerfern beleuchtet, um auch bei einbrechender Dämmerung die Bergung fortsetzen zu können. Mehrere Passagiere mussten mit Unterkühlung in dem kleinen, Presseberichten zufolge nur zehn Betten fassenden Krankenhaus von Tofino behandelt werden, mehrere wurden ausgeflogen.

Tofino, ein Städtchen mit 2000 Einwohnern, gilt als eine Perle an Kanadas Westküste, an der zahlreiche Unternehmen Walbeobachtungstouren anbieten. Das Unternehmen, dem die Leviathan II gehört, bezeichnet das etwa 20 Meter lange Schiff als "Tofinos größtes und komfortabelstes Walbeobachtungsschiff". Es kann bis zu 46 Passagiere mitnehmen. Warum es sank, darüber wurde am Montagmorgen noch gerätselt.

Das Wetter soll gut gewesen sein, mit etwas Wind und leichten Regen. Das Wasser westlich der Vargas Insel sei aber unberechenbar, sagte ein Mitglied der Ahousat First Nation dem kanadischen Rundfunk CBC. Lance Desilets, der Touristen zu Angeltouren aufs Meer mitnimmt, sagte der Zeitung Vancouver Sun, in dem Gebiet westlich von Vargas sei die Navigation wegen der Riffe und Felsen unter der Wasseroberfläche problematisch. Vielleicht habe das Boot dort angehalten, um Seelöwen zu beobachten. Die kanadische Verkehrssicherheitsbehörde hat Ermittlungen aufgenommen.

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