Tierisches Geburtstagsständchen

EURE GESCHICHTE: Die elfjährige Amelie hat uns eine Geschichte über eine Meisenfamilie geschickt.  

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Hallo, kleine Meise!  | Foto: Privat
Hallo, kleine Meise! Foto: Privat
Seit dem 17. März ist unsere Schule wegen Corona geschlossen. Ich finde das schade, weil ich gerne zur Schule gehe. Obwohl das Wetter oft schön ist, langweile ich mich manchmal. Als ich gerade einmal wieder draußen auf der Terrasse saß und überlegte, was ich tun könnte, sah ich, wie eine Kohlmeise in den Nistkasten in unserem Garten flog. Ich beobachtete sie. Der Vogel brachte allerhand Grashalme und Moos herbei. Immer wieder flog er in den Nistkasten hinein und wieder hinaus. Nach ein paar Tagen sah ich sogar, wie die Meise kleine Würmer zum Nistkasten brachte. Doch mit der Zeit vergaß ich den Vogel und auch den Nistkasten.

Eines Morgens, als ich auf der Terrasse ein Bild malen wollte, hörte ich ein helles Piepen. Ich lief zum Nistkasten. Es piepte und piepte. Die Kohlmeisen hatten Nachwuchs bekommen. Es war wie ein kleines Wunder in der Corona-Zeit. Nun konnte ich täglich beobachten, wie die Meiseneltern Futter für ihren Nachwuchs brachten. Von morgens bis abends taten sie nichts anderes. Ende April wurde ich elf Jahre alt. Meine Familie und ich saßen draußen und aßen Kuchen. Plötzlich hörte ich im Hintergrund, wie mir die kleinen Meisen ein Geburtstagsständchen sangen. Vielleicht schrien sie auch vor Hunger. Ich wusste es nicht, aber es klang wunderschön und zum ersten Mal sah ich auch ein Junges. Vorwitzig schaute es zum Nistkasten heraus. Es war schon groß und von seinen Eltern kaum noch zu unterscheiden. Bald werden die Jungen ausfliegen. Aber es war immer eine schöne Abwechslung die Kohlmeisen zu beobachten.
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