Tiefgehend und locker zugleich
Ein neues Gesprächsformat des Caritasverbands ist am Donnerstagabend zum ersten Mal in Lahr getestet worden. Es heißt "Lass mal reden, könnt spannend sein!".
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Dabei geht es nicht vorrangig um Berufsorientierung für Jugendliche, auch wenn die Gäste ihr starkes Gefühl der Sinnhaftigkeit der Arbeit mit und für Menschen vermittelten. Doch wichtiger waren die Einblicke in den Arbeitsalltag, in dem man trotz Schichtdienst, Rufbereitschaft und Belastungssituationen Erfüllung und Zufriedenheit findet. "Menschen helfen zu können" wurde als starker Antrieb genannt, "miterleben, wie aus einer Frau eine Mutter, aus einem Paar eine Familie wird" zum Beispiel, oder auch einem Gefangenen in psychischer Not beistehen zu können, der nur beim Gefängnisseelsorger mal "die Anspannung ablegen kann", weil dieser nichts weitermeldet, was ihm anvertraut wird. Auf die Frage, was für eine Superkraft die Gäste sich wünschen würden, nannten Alexander Maurer und Simon Schilling "die Zeit zurückdrehen können" – um Unfälle und falsche Lebensentscheidungen verhindern zu können. Die beiden Hebammen wünschten sich, den Lauf der Zeit zu verlangsamen, um mehr Zeit zu haben für ihre Aufgaben.
Es wurden einige Fragen gestellt, zum Verhältnis Männer und Frauen in diesen Berufen, zu Möglichkeiten der Aufarbeitung von schwierigen Erlebnissen, aber auch zu aufregenden oder lustigen Erlebnissen. Besonders war die Offenheit in der Gesprächsrunde, die persönliche Atmosphäre, die nichts von einer klassischen Podiumsdiskussion hatte, sondern bei der sich auch zwischen den Gästen ein Gespräch entwickelte. Katharina Vogler und Celia Wetzel von Young Caritas Lahr waren trotz des – womöglich auch dem Termin in der Adventszeit geschuldeten – geringen Publikumszuspruchs zuversichtlich und insgesamt zufrieden. "Es war ein erster Versuch, wir werden das Konzept sicher noch weiterentwickeln", sagte Vogler. Ziel ist es, Einblicke in Themenbereiche zu geben, von denen die meisten Menschen nur wenig wissen. Dies gelang schon bei der Premiere.
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