Letztes WM-Vorrundenspiel
Thomas Müller und Co. sind im Costa-Rica-Tunnel
Im ihrem letzten WM-Vorrundenspiel gegen Costa Rica braucht die deutsche Fußball-Nationalmannschaft einen Sieg, Bundestrainer Flick grübelt über die passende Offensive.
dpa
Di, 29. Nov 2022, 20:00 Uhr
Fußball-WM
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Müller, beim 1:1 gegen Spanien lange der torlose Angreifer vorne drin, schob den Bremer in die Pole Position: "Die Neun auf dem Rücken hat auf jeden Fall der Fülle. Der hat das Ding auch eingeschweißt gegen Spanien." Für den 29 Jahre alten Füllkrug spricht das Momentum, das Selbstvertrauen, die Lockerheit.
Füllkrug oder Müller? Es ist eine der Schlüsselfragen für Bundestrainer Hansi Flick, wenn es an diesem Donnerstag (20 Uhr/ARD und MagentaTV) um die Besetzung der Offensive geht. Denn es werden unbedingt Tore gebraucht, womöglich sogar sehr viele, um doch noch mit dem benötigten Sieg vom letzten Gruppenplatz ins WM-Achtelfinale vorzustoßen.
Füllkrug oder Müller? Flick könnte als Startelf-Antwort auch Füllkrug und Müller geben. Füllkrug vorne drin, Müller für den bislang nicht zündenden Serge Gnabry rechts, Jamal Musiala zentral als Zehner und Leroy Sané als Tempomann auf dem linken Flügel. "Wir haben im Kader sehr viele sehr gute Offensivspieler", bemerkte Müller: "Es wird darauf ankommen, dass wir die Box gut besetzen. Da wird nicht nur ein Mann gefragt sein." Müller nannte Füllkrugs Spanien-Tor in Anspielung auf den WM-Finaltreffer 2014 von Mario Götze "einen Götze-Moment", ergänzte aber: "Wir werden noch einige goldene Momente brauchen."
Ein erneutes Job-Sharing auf der Mittelstürmer-Position zwischen Müller (zu Beginn) und Füllkrug (als Joker) ist auch denkbar. Jedenfalls wird diese bewährte Variante im Trainerteam diskutiert, wie Flicks Assistent Marcus Sorg durchblicken ließ: "Man muss gucken, welche Wirkung hat welcher Spieler zu welchem Zeitpunkt."
Es geht im DFB-Quartier im hohen Norden Katars weiterhin auch um Einzelne. Aber es geht vor allem um das gemeinschaftliche Interesse, am Freitag nicht frühzeitig heimfliegen zu müssen als erneut in der WM-Vorrunde gescheiterte Mannschaft. Das "Wir" betonte WM-Veteran Müller als größten Gewinn des Spaniens-Spiels, auch wenn es gar nicht gewonnen werden konnte: "Wir haben gemeinsam gespielt, wir haben gemeinsam verteidigt. Man hat gesehen, wie wichtig es uns ist, im Turnier zu bleiben." In Füllkrugs schnörkellosen Worten klang das kurz und bündig so: "Wir haben Bock auf das Spiel. Ein Sieg ist Pflicht für uns."
Die Rechenspiele in Gruppe E sind vor dem zeitgleichen Anpfiff der Spiele Spanien (4 Punkte) gegen Japan (3) und Costa Rica (3) gegen Deutschland (1) im Grunde einfach. Aber im Verlauf des Abends könnte es noch sehr knifflig und kompliziert werden bis hin zum Losentscheid. Ein Sieg des DFB-Teams reicht, wenn Spanien nicht gegen Japan verliert. Wenn das aber eintreten sollte, wäre wegen Spaniens 7:0 gegen Costa Rica ein Schützenfest nötig. "8:0 ist nicht wirklich ein realistisches Ergebnis bei einer WM", bemerkte Müller.
Füllkrug beschrieb die weiterhin komplizierte Ausgangslage, auch wenn sein spätes Ausgleichstor gegen starke Spanier die Stimmungslage im Team komplett gekippt habe, von Frust auf Kampf und Zuversicht: "Das 1:1 gibt uns Energie, es ist damit aber noch nichts vollbracht." Müller vollendete den Gedankengang des Offensivkollegen: "Ein Punkt, Torverhältnis minus eins – es gibt wenig Grund für uns, euphorisch zu sein."
Flick bestärkt die Haltung, die seine Elf nach dem Rückstand gegen Spanien gezeigt hatte. "Die Mentalität hat gestimmt, sich nicht unterkriegen zu lassen." Das Selbstvertrauen ist zurück, das beim Fehlstart gegen Japan arg gelitten hatte. Am Dienstag eröffnete Flick in der Trainingsburg des DFB in Katars Wüste die Erarbeitung des Matchplanes gegen Costa Rica. "Wir begeben uns jetzt absolut in den Tunnel der Vorbereitung", sagte Müller.
- Erste Frau: Französin pfeift Deutschland gegen Costa Rica
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