Schutz vor Übergriffen
Theaterabend in Endingen gibt Tipps, wie man Kinder stärken und so vor Missbrauch besser schützen kann
Kinder stark machen – auch zum Schutz vor sexuellem Missbrauch – das war das Ziel eines Theaterabends in Endingen. Er sollte zeigen, wie Kinder lernen können, Grenzen zu setzen.
Fr, 24. Jan 2025, 8:30 Uhr
Endingen
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"Die Statistiken zeigen deutlich, dass sehr viele Kinder von sexuellem Missbrauch betroffen sind", betont Wildwasser Freiburg, die Fachberatungsstelle für Mädchen und Frauen gegen sexuellen Missbrauch, in einer Mitteilung. Das geschehe vor allem auch im Bereich "Cybergrooming": Erwachsene kontaktieren Kinder und Jugendliche gezielt über das Internet, um sie später zu sexuellen Handlungen zu bewegen. Fachkräfte in Einrichtungen und Eltern stünden oft vor der Herausforderung, Kinder angemessen zu sensibilisieren und die passenden Worte für dieses sensible Thema zu finden. Und viele Menschen fragten sich, wie sie über sexuellen Missbrauch sprechen können, insbesondere, wenn dieser innerhalb der Familie oder im engen Bekanntenkreis stattfindet, ohne Kinder zu verängstigen. "Die Beratungsanfragen von Eltern und Fachkräften insbesondere aus Kitas und Grundschulen, an Wildwasser Freiburg steigen kontinuierlich", sagt Beate Biederbick, bei Wildwasser zuständig für Öffentlichkeitsarbeit.
Vor diesem Hintergrund initiierte der Förderverein des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums (SBBZ) Albert Schweitzer in Endingen gemeinsam mit Wildwasser den Theaterabend, zu dem rund 200 Interessierte in den Endinger Bürgersaal kamen. Die Veranstaltung fand in enger Zusammenarbeit mit der Theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück statt, die mit Szenen aus den Theaterstücken "Mein Körper gehört mir" und "Die große Neintonne" eindrucksvoll und einfühlsam zeigte, wie Kinder lernen können, Grenzen zu setzen und sich zu schützen. Finanziert wurde der Abend von der Mekriba-Stiftung mit Sitz in Bochum, vertreten durch Frederike Holland, die an dem Abend anwesend war. Für die Bewirtung sorgte der Ladies' Circle 75 Freiburg.
Ziel der Theaterszenen war auch, zu veranschaulichen, wie Lehr- und Betreuungskräfte, aber auch Eltern adäquat auf Äußerungen von Kindern reagieren und ihnen helfen können, ihre Gefühle ernst zu nehmen und zwischen angenehmen und unangenehmen Berührungen zu unterscheiden. Daneben gab es Anregungen dazu, wie "schlechte" Geheimnisse weitererzählt werden können und warum es wichtig ist, sich im Falle von sexuellen Übergriffen Erwachsenen anzuvertrauen. Die Theaterstücke zeigten deutlich, wie wichtig es ist, Kinder stark zu machen und sie in ihrer Fähigkeit zu unterstützen, Nein zu sagen, persönliche Grenzen zu verteidigen und vor übergriffigen (sexuellen) Handlungen zu schützen.
Nach den Aufführungen hatten die Besucher die Möglichkeit, sich in einem offenen Austausch über die Thematik zu informieren und Fragen zu stellen. Fazit der Veranstalter: Der Abend habe nicht nur betroffen gemacht, sondern auch Hoffnung und Zuversicht vermittelt und gezeigt, dass Prävention und Aufklärung auf kreative und sensible Weise vermittelt werden können.