Interview
Tag des Puzzles: Warum regionale Fotopuzzles beliebt sind
Seit 1995 gibt es am 29. Januar den internationalen Tag des Puzzles. Christoph Kastner vom Onlineshop fotopuzzle.de, erklärt am Beispiel Schwarzwald, welche Rolle Regionalität beim Puzzeln spielt.
Mi, 29. Jan 2020, 7:00 Uhr
Hinterzarten
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BZ: Zu diesem Angebot gehören beispielsweise auch die Motive "Winter im Hochschwarzwald", das ein winterliches Motiv am Feldberg zeigt oder "Bach im Hochschwarzwald", das in Eisenbach aufgenommen wurde oder ein Puzzle mit 1000 Teilen, das zwei Schwarzwälder Füchse zeigt - welche Rolle spielt der Schwarzwald im Reigen der verschiedenen Motive?
Kastner: Wir haben uns natürlich Gedanken gemacht, welche Regionen hierzulande schöne Motive bieten und auch bei Touristen beliebt sind. Beim Schwarzwald hat sich dann sogar eine direkte Kooperation mit der Hochschwarzwald-Tourismus GmbH ergeben. Das ist für uns sehr wertvoll, weil solche regionalen Stellen natürlich ein besseres Wissen haben, welche Motive in der jeweiligen Region die "Aushängeschilder" sind.
BZ: Was entscheidet darüber, dass ein Fotomotiv zum Puzzle werden kann? Nach welchen Kriterien wählen Sie die Motive aus?
Kastner: Wichtig ist für uns einerseits, dass wir möglichst alle Themen im Sortiment haben, zu denen Puzzle-Fans nach Motiven suchen. Dabei sind die Themen sehr vielfältig: Von bekannten Städten und Regionen über heimische und exotische Tiere bis hin zu Bauwerken, Fahrzeugen und künstlerischen Motiven möchten wir möglichst alles abdecken. Bei der Auswahl bemühen wir uns natürlich darum, dass die Bilder fürs Puzzeln passen: Farbenfrohe und abwechslungsreiche Motive sind einfach zu puzzeln, einfarbige Bilder und großflächige Muster sind schwierig. Es dürfen immer gern Puzzles in verschiedenen Schwierigkeitsgraden dabei sein, aber bei einem 2000-Teile-Puzzle sollte nicht nur blauer Himmel oder eine windstille Wasseroberfläche zu sehen sein.
BZ: Wie gelangen die Fotomotive, zum Beispiel die aus dem Hochschwarzwald, zu Ihnen?
Kastner: Im Allgemeinen bedienen wir uns aus großen Bilderpools von Shutterstock und Calvendo, in Einzelfällen aber auch direkt von regionalen Fotografen. In den Bilderpools gibt es zu praktisch jedem Thema wirklich schöne Motive, die ebenfalls von Fotografen aus der jeweiligen Region stammen. Nach der Auswahl geht es für uns dann noch darum, die Bilder so zu verarbeiten, dass es für unsere Puzzle-Formate und die Puzzle-Schachtel passt.
BZ: Welche Arbeitsschritte braucht es, bis das Puzzle im Karton ist?
Kastner: Da wir alle Puzzles im Print-On-Demand-Verfahren produzieren, ist der erste Schritt nach jeder Bestellung die Verarbeitung der Druckdaten. Das Motiv wird auf Fotopapier gedruckt, das dann wiederum auf spezielle Puzzle-Pappe geklebt wird. Anschließend wird die Puzzle-Pappe gestanzt und das Puzzle in einen Beutel zerbröselt. Parallel dazu wird das Motiv auf den Rohling einer Puzzle-Schachtel gedruckt. Der Beutel mit den Puzzleteilen kommt dann in die passende Schachtel.
BZ: Was macht ein gutes Puzzle aus?
Kastner: Die wichtigsten Qualitätsmerkmale bei Puzzles sind gut geschnittene Puzzleformen, keine aufgerissenen Ränder an den Puzzleteilen, stabile Puzzlepappe und gute Druckqualität. Je besser und eindeutiger die Puzzleteile zusammenpassen, desto höher ist die Qualität eines Puzzles. Natürlich muss das Puzzle vollständig sein – fehlende Teile sind ein großes Ärgernis für jeden Puzzler.
BZ: Und was macht in Ihren Augen den Reiz des Puzzelns aus?
Kastner: Puzzeln ist die intensivste Art, sich mit einem Bild und seinen Details zu beschäftigen. Darüber hinaus bringt ein Puzzle die Menschen an einem Tisch zusammen und ist damit ein besonders schönes Geschenk für die ganze Familie, etwa am Weihnachtsabend. Auch der schöne Symbolcharakter für besondere Anlässe wie Hochzeiten findet Zuspruch: Hier entdecken Menschen das klassische Puzzlespiel mit ihren eigenen Motiven immer wieder neu, zum Beispiel als Einladung oder als Hochzeits-Gästebuch.
BZ: Puzzeln ist beliebt bei Jung und Alt. Welche Sinne kann es schärfen?
Kastner: Vor allem für Kinder ist das Puzzeln ein wirklich gutes Training. Denn im Kindesalter müssen viele wichtige Fähigkeiten erstmals erlernt werden. Darunter beispielsweise die Feinmotorik, die Hand-Augen-Koordination, die Ausdauer, das Erkennen von Formen sowie das räumliche Denken. Puzzeln eignet sich laut Psychologen für das Erlernen dieser Fähigkeiten besonders gut.
BZ: Gibt es bestimmte Schwierigkeitsstufen beim Puzzeln? Und wie erkennt man sie? Gibt es zum Beispiel ein Motiv, das einfacher zu Puzzeln ist als ein anderes? Könnten Sie hier zwei Beispiele nennen?
Kastner: Zunächst mal sind Puzzles mit 100 Teilen natürlich einfacher als Puzzles mit 1000 Teilen. Die Frage nach der Schwierigkeit oder wie lange man für ein Puzzle braucht, hängt aber fast noch stärker vom Motiv ab. Einfarbige Flächen machen ein Puzzle sehr schwer, wohingegen viele verschiedene farbenfrohe Einzelheiten ein Puzzle einfach machen, besonders wenn man dann noch das Motiv als Vorlage hat.
BZ: Sie bieten seit zehn Jahren an, dass Kunden eigene Fotos hochladen und zum Puzzle werden lassen können - wie beliebt ist das?
Kastner: Die personalisierten Puzzles mit eigenen Fotos sind unser absoluter Bestseller und erfreuen sich seit Jahren wachsender Beliebtheit. Das Fotopuzzle ist in der Vielfalt der Fotogeschenke, die mittlerweile auf dem Markt sind, zum Einen ein eher hochwertigeres Produkt und zum Anderen ein Geschenk, dass für gemeinsame Stunden beim Puzzeln sorgt und nicht einfach in eine Ecke gestellt wird. Was uns besonders freut ist die ebenfalls sehr gute Resonanz im internationalen Bereich. Fotopuzzles sind nicht nur hierzulande, sondern auch in Skandinavien und den USA sehr beliebt.
BZ: Und zu guter Letzt: Über welchem Puzzle tüfteln Sie gerade und haben Sie ein Lieblingspuzzle?
Kastner: Wir legen gerade die finalen Testexemplare einer kleinen Puzzle-Produktinnovation hier bei uns im Haus, nämlich der personalisierten Kinderpuzzles. Bei unseren Kinderpuzzles geht es darum, dass Puzzlemotive von beliebten Figuren wie Benjamin Blümchen kombiniert werden mit Bildausschnitten, auf denen eigene Fotos integriert werden können. Zumindest für alle Kollegen mit eigenen Kindern sind diese Puzzlemotive im Moment der Renner und wir freuen uns auf die offizielle Einführung der Produkte. Als Termin ist dafür passenderweise auch der Tag des Puzzles am 29. Januar vorgesehen.
Der Betriebs- und Volkswirt Christoph Kastner ist Leiter der Marketing-Abteilung bei fotopuzzle.de und seit 2015 in dem Unternehmen mit Sitz in Altenstadt an der Waldnaab in der Oberpfalz. Kerngeschäft sind personalisierte Fotopuzzles, also Puzzles mit den Motiven, Texten und Layouts der Kunden, die fast in ganz Europa sowie den USA angeboten werden.Orangepuzzle.de ist ein Partnershop, in dem Puzzles mit Standardmotiven von Fotografen erhältlich sind – auch einige Puzzles aus dem Hochschwarzwald. Infos zum Puzzeln unter www.fotopuzzle.de/puzzle
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