Radsport

Tadej Pogacars Triple-Traum platzt beim Amstel Gold Race

Tadej Pogacar attackiert beim Amstel Gold Race – und wird überraschend wieder eingeholt. Am Ende verliert der Radsport-Star sogar den Sprint gegen einen Außenseiter.  

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Tadej Pogacar kann das Ardennen-Triple nicht mehr gewinnen.  | Foto: Marco Alpozzi (dpa)
Tadej Pogacar kann das Ardennen-Triple nicht mehr gewinnen. Foto: Marco Alpozzi (dpa) 

Der Traum vom Ardennen-Triple ist für Tadej Pogacar bereits beim Amstel Gold Race geplatzt. Der Straßenrad-Weltmeister aus Slowenien musste sich nach 255,9 Kilometern dem dänischen Außenseiter Mattias Skjelmose um wenige Zentimeter im Sprint geschlagen geben. Dritter wurde Olympiasieger Remco Evenepoel. Mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 43,87 Stundenkilometern war es die zweitschnellste Amstel-Ausgabe der Geschichte.

"Ich kann das wirklich nicht glauben. Ich habe Remco die ganze Zeit gesagt, dass ich am Limit bin. Ich wollte einfach nur auf das Podium, das wäre ein großartiges Resultat", sagte Skjelmose. "Ich dachte, ich würde die anderen beiden beim Sprint nur am Horizont sehen. Ich konnte das nicht glauben. Ich dachte, hier stimmt etwas nicht. Mein Großvater ist vor etwa einen Monat gestorben, ich wollte den Sieg für ihn."

Evenepoel zu spät am Start

Alles hatte auf ein Duell zwischen Pogacar und Evenepoel hingefiebert. Doch der Zeitfahrweltmeister verpasste wegen eines Interviews nicht nur den Start des Rennens um wenige Sekunden, sondern auch Pogacars Attacke am Gulpeberg 47,5 Kilometer vor dem Ziel. An der Seite von Skjelmose nahm Evenepoel die Verfolgung auf – und der erst kürzlich von schweren Sturzverletzungen genesene Belgier holte Pogacar tatsächlich acht Kilometer vor dem Ziel wieder ein. Die Entscheidung sollte am berüchtigten Cauberg fallen, der als letzter der 34 harten Anstiege wieder in das Finale des Rennens integriert worden war. Doch die drei Konkurrenten belauerten sich, ließen es auf den Sprint ankommen, den Evenepoel schließlich eröffnete. Die Hatz zwischen Pogacar und seinen Verfolgern trug dazu bei, dass nur das Amstel 1967 (43,9 Stundenkilometer) schneller als die aktuelle Ausgabe war.

Michel Heßmann lange vorn

Für Pogacar sollte der Sieg beim Amstel nur ein Zwischenziel sein. Das Ziel waren auch Siege am Mittwoch beim Flèche Wallone und am kommenden Sonntag bei Lüttich-Bastogne-Lüttich, um der erst fünfte Radprofi mit dem Triumph beim Ardennen-Triple zu sein. Zuvor war dies Davide Rebellin (2004), Philippe Gilbert (2011), Anna van der Breggen (2017) und Demi Vollering (2023) gelungen. Pogacar siegte bereits 2023 beim Amstel und beim Flèche, stürzte aber bei Lüttich-Bastogne-Lüttich und brach sich das Kahnbein.

Vor dem Showdown der Favoriten wurde das Rennen lange Zeit von Michel Heßmann geprägt. Der 24-Jährige aus Merzhausen war in seinem dritten Rennen nach Ablauf seiner Dopingsperre Teil der frühen Ausreißergruppe und hielt sich am längsten an der Spitze. 65 Kilometer vor dem Ziel war die Flucht des Movistar-Profis jedoch beendet. Heßmann hatte anderthalb Jahre lang kein Radrennen mehr bestritten und Mitte März beim Eintagesrennen Mailand – Turin sein Comeback für seine neue Mannschaft Movistar gegeben. Heßmann war bei einer Trainingskontrolle am 14. Juni 2023 in Deutschland positiv auf ein Diuretikum getestet worden. Die Mittel regen die Harnproduktion an und sorgen so für die Entwässerung des Körpers. Von seinem damaligen Team Visma um den zweimaligen Tour-de-France-Sieger Jonas Vingegaard war er nach Bekanntwerden des Falls suspendiert worden.

Nach einem langen Rechtsstreit hatten sich im August 2024 schließlich die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada), die Nationale Anti-Doping-Agentur (Nada) und der Sportler selbst auf eine 21-monatige Sperre geeinigt. Bei Movistar steht Heßmann bis Ende 2026 unter Vertrag. Er gehört zu den talentiertesten Radrennfahrern in Deutschland.

Schlagworte: Remco Evenepoel, Michel Heßmann, Mattias Skjelmose

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