Flüchtlinge
Syrische Familien aus dem Südwesten über ihre Hoffnung – und Angst
Syrien und der Bürgerkrieg sind weit weg. Und doch ganz nah. Einige Flüchtlinge haben es bis in den Südwesten von Deutschland geschafft. Doch das Elend ihrer alten Heimat ist präsent.
Mi, 18. Sep 2013, 8:40 Uhr
Deutschland
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Die Papiertaschentücher hat Anwar al-Sayed nervös zu zwei Kugeln geknetet. "Man lässt die Syrer im Stich", sagt der Kardiologe, seine Stimme wird mit jedem Satz brüchiger. "Es muss etwas geschehen." Eigentlich heißt er anders, auch sein Foto möchte er nicht in der Zeitung sehen. Al-Sayed ist Oberarzt, trägt Lederslipper, Goldrandbrille, er ist der Typ Mann, der weiß, wo er hinwill. Doch seit der Bürgerkrieg seine Heimat zerstört hat, ist er ein Getriebener. Einer von sechs Millionen Syrern auf der Flucht, rund 18.000 von ihnen sind bisher in Deutschland angekommen. Die Hürden hierzulande sind hoch – und das, obwohl jeden Tag 6000 weitere Syrer fliehen, ohne zu wissen, wo sie schlafen werden. Ein Land in Auflösung.
Es steht Zwetschgenkuchen auf dem Tisch und Kaffee. Gäste werden in der Familie al-Sayed umsorgt. So war das in Damaskus, so ist es auch in dem kleinen Ort bei Baden-Baden. Anwar al-Sayed und seine Frau, auch sie Ärztin, haben sich neu eingerichtet in einem viel zu großen Haus, dessen Leere sie täglich an die überstürzte ...