Suchaktion am Bildschirm
THRILLER: "Searching".
Nach kurzem Videochat mit der zuständigen Polizeibeamtin durchsucht David – ohne alle Bedenken – den nicht gesicherten Laptop seiner Tochter und hackt sich in ihren Facebook- und Google-Account. Viel Hörspiel mit Bildschirmvorgängen zum Nachlesen eröffnen ihm die Vereinsamung seiner Tochter, Chat- und Videoprotokolle zeigen die Verführbarkeit durch soziale Medien. Die Vereinzelung, die dieser Film selbst zelebriert, erlebte Margot nach dem Tod ihrer Mutter.
Ja, wir können mit unserem täglichen Googeln die Recherche-Schritte des panischen Papas nachvollziehen, originell sind sie nicht. Die Handlung wird vor allem durch sehr willkürliche Sprünge im Gang gehalten. Die Suche nach Margot fällt trotzdem leidlich spannend aus. John Cho hält sein Gesicht effektiv in die Kameras, sein Schauspiel ist allerdings ins jeweilige Bildschirmfenster eingesperrt.
Die Machart dieses Films passt wohl zur dramatisch verkürzten Aufmerksamkeits-Spanne einer Gesellschaft, der eine sorgfältig über 90 Minuten entwickelte Geschichte schon zu viel wäre. Figuren existieren nur noch als digitale Fußspuren, alle Fragen kann Google beantworten. (Läuft flächendeckend, ab 12)
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