Ausgrenzung
Studie: Viele haben Vorurteile über Fettleibige
Studie: Viele haben Vorurteile über Fettleibige / Diäten machen es eher schlimmer.
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BERLIN (dpa). Fettleibige haben ein schweres Los. Sie kämpfen nicht nur gegen Pfunde, sondern auch gegen massive Vorurteile. Eine unter den Deutschen weit verbreitete Meinung lautet, Fettleibige seien selbst schuld an ihrer Situation.
Adipositas (Fettleibigkeit), so die Krankenkasse, sei jedoch eine Volkskrankheit, die durch unterschiedliche Faktoren hervorgerufen werden könne. Oft haben die Patienten eine genetische Veranlagung oder Stoffwechselstörungen. Aber auch im persönlichen Umfeld können Ursachen für die Fettleibigkeit liegen. Der größte Anteil Übergewichtiger wird in sozial schwachen Gesellschaftsgruppen registriert.
Fettleibigkeit könne ihrerseits Auslöser für mehr als 60 Begleiterkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Beschwerden oder Depressionen sein. Würden Fettleibige im Alltag und im Job ausgegrenzt, forciere dies die Krankheit zusätzlich. Die gesellschaftliche Ausgrenzung führt zu neuem Stress für die Betroffenen. Das kann wiederum ein verändertes Essverhalten provozieren, was eine weitere Gewichtszunahme verursacht.
In Deutschland ist dem "XXL-Report" zufolge jeder vierte Erwachsene zwischen 18 und 79 fettleibig. Der Anteil der Patienten mit extremer Adipositas (BMI über 40) hat sich zwischen 1999 und 2013 mehr als verdoppelt. 1,4 Millionen haben schon ein krankhaftes Stadium erreicht. Tendenz steigend. Adipositas nimmt im Alter zu, bei den über 60-Jährigen ist mehr als jeder Dritte betroffen. Doch auch schon 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen sind übergewichtig, 6,3 Prozent gelten als fettleibig.
Die Autoren der Untersuchungen warnen: Adipositas wird durch den Jojo-Effekt mit jeder Diät eher schlimmer. Empfohlen wird ein ganzheitlicher Therapieansatz: Dazu gehören Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapien sowie chirurgische Eingriffe. Manchen helfe nur noch eine Magenverkleinerung, sagte DAK-Vorstand Thomas Bodmer.
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