Gedenken
Stolperschwellen werden als Erinnerung an Euthanasieopfer in Lörrach verlegt
Mo, 30. September 2024, 17:40 Uhr
Lörrach
Lörrach erinnert an die Opfer des NS-Euthanasieprogramms. Am 5. Oktober werden zwei Stolperschwellen verlegt. Auch Ministerin Marion Gentges wird anwesend sein.
Faltum habe durch seine Forschungen allein für die Stadt Lörrach und das dortige städtische Krankenhaus nachweisen können, dass 199 Menschen aus der näheren Umgebung unfreiwillig unfruchtbar gemacht wurden.
Die Arbeit lege offen, dass auch im Kreis Lörrach das Vorgehen der Behörden planmäßig erfolgte und in mancherlei Hinsicht äußerst willkürlich gehandelt wurde. Involviert in die Zwangssterilisationen waren im Wesentlichen das Erbgesundheitsgericht am Lörracher Amtsgericht sowie die beiden Krankenhäuser in Lörrach und Schopfheim. Am Amtsgericht wurden durch das Erbgesundheitsgericht 373 Menschen zur Zwangssterilisierung verurteilt.
Der Künstler Gunter Demnig, der die Stolpersteine seit 1999 europaweit verlegt, hat in den vergangenen Jahren die Idee von Stolperschwellen eingeführt. Auf diesen etwa 50 Zentimeter breiten Messingtafeln, die im Boden verlegt werden können, wird an größere Opfergruppen erinnert, die nicht namentlich erwähnt werden können – sei es aufgrund der mangelnden Forschungslage oder aufgrund von Persönlichkeitsrechten.
Zur Verlegung der Schwellen wird nicht nur der Künstler Demnig nach Lörrach kommen, sondern auch Landesjustizministerin Marion Gentges.
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