Stimme aus dem Jenseits stoppt Publikumsentscheid

Die Breitnauer Bauernbühne lädt zur Komödie "Das Erbe von Breitnau" von Selma Mahlknecht ein. Rund 350 Besucher erleben ein turbulentes Stück um Erbstreitigkeiten.  

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Die drei Cousinen zerstreiten sich heillos über ihr Erbe  | Foto: Thomas Biniossek
Die drei Cousinen zerstreiten sich heillos über ihr Erbe Foto: Thomas Biniossek
Bauer Fulgenz "Fully" Hauser (Gotthard Wangler) ist gestorben und hinterlässt den nächsten Angehörigen, den drei Cousinen Betti (Christel Wangler), Rosi (Heidrun Wangler) und Marianne (Steffi Wangler), den Engelshof nebst Nebengebäuden, Garten, Weideflächen und einem Stück Wald. Da kein Testament vorliegt, fällt der Hof zu gleichen Teilen an die drei Cousinen, eröffnet diesen der Rechtsanwalt, der aber darauf hinweist, dass es durchaus möglich ist, dass der verstorbene "Fully" doch ein Testament hinterlassen haben könnte.

Bereits bei diesem ersten Treffen machen die Cousinen deutlich, dass sie an einem Verkauf des Engelshofs nicht interessiert sind, sondern dass dieser im Familienbesitz bleiben soll. "Jeder von uns macht sich darüber Gedanken, wie der Hof zukünftig genutzt werden soll. Dann treffen wir uns in 14 Tagen wieder und entscheiden gemeinsam darüber", sind sich die drei Frauen einig.

Hotel, Haus für Dorfgemeinschaft oder Bio-Bauernhof?

Allerdings sind die Vorstellungen der Cousinen, wie der Hof zukünftig gestaltet werden soll, sehr unterschiedlich. Betti Hauser, verheiratete König und wohlhabende Hotelbesitzerin, möchte zusammen mit ihrem Sohn Michi (Markus Wangler) daraus ein weiteres Hotel machen. Marianne Hauser strebt zusammen mit Freunden an, den Hof zu einem Haus der Dorfgemeinschaft umzugestalten. Und Arno (Stefan Kleiser), der Sohn von Rosi Hauser, verheiratete Pale, will zusammen mit Sabrina (Verena Ruf) den Hof als Bio-Bauernhof weiter betreiben. Eine Einigung, welches Projekt umgesetzt wird, ist nicht in Sicht.

Erschwerend kommt hinzu, dass es auch noch drei Familienhausgeister gibt, zu denen sich nun auch "Fully" gesellt hat. Auch "Elisabeth (Malin Herrmann), Wilmut (Svenja Fugmann) und Emma (Susanne Kreutz) verfolgen ganz eigene Interessen, schlagen sich jeweils auf die Seite einer der Cousinen. Um ihre Interessen im Jetzt und Heute zu verfolgen, säen die Geister, allesamt Vorfahren der Hauser-Familie, aus dem Jenseits Zwietracht unter den neuen Besitzerinnen und deren Söhnen, sodass sich Hotelbesitzerin Betti mit ihrem Sohn Michi und Pale und seine Freundin Sabrina heillos zerstreiten. Fast teilnahmslos verfolgt "Fully" diese Streitereien über die zukünftige Hofnutzung, bei denen ein Ende nicht in Sicht ist.

Genau an dieser Stelle sind die Zuhörer gefordert. "Erstmals binden wir alle unsere Gäste mit in ein Theaterstück ein", sagte zur Begrüßung die Vereinsvorsitzende Martina Tritschler und lud alle ein, per Voting in der Pause zu entscheiden, wie das Theaterstück enden soll. Die Besucher hatten die Möglichkeit, auf Stimmzetteln anzukreuzen, für welches der drei Projekte Hotel, Dorfgemeinschaft oder Biobauernhof der Engelshof letztlich genutzt werden soll. Und dann griff der Neu-Geist "Fully" doch noch ins Geschehen ein. Mit allerletzter Geisteskraft schuf er aus dem Jenseits doch noch ein Testament, das dem Testamentsvollstrecker zugeleitet wurde. Bei einem neuerlichen Familientreffen eröffnete er die testamentarische Verfügung den Cousinen, wobei der Notar im Auftrag des Publikums den Hof an Marianne Hauser vermachte zur Verwirklichung ihres Projektes "Haus der Dorfgemeinschaft".

Wie immer, wenn die Breitnauer Bauernbühne einlädt, wurde die Komödie grandios präsentiert: Aufwändig die Bühnengestaltung der "guten Stube" des Engelshofs, perfekt die Dialoge unter der Mithilfe von Souffleuse Martina Herrmann mit der in die Geschichte traditionell eingefügten Spitzen in Richtung Hinterzarten. Klasse auch die Kostüme und perfekt die Regie (Svenja Fugmann). Zu den Geistern, Cousinen und deren Söhnen standen zudem auf der Bühne Martin Hummel, Mia Gerwien, Rosi Higgelke, Charlotte Engel und Edwin Kienzler. Die Technik lag in den Händen vor Manuel Zähringer und Volker Ruf, für die Maske war Meinrad Waldvogel zuständig. Sie alle erhielten für ihre Vorstellung einen langanhaltenden Applaus.
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