Über das Leben von Nicholas Winton

Stiller Held

Nicholas Winton hat kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs 669 Kindern jüdischen Glaubens das Leben gerettet. Sebastian Fohrer, Schüler der Klasse 8a des Goethe-Gymnasiums, hat aus seiner Lebensgeschichte einen Artikel gemacht.

Sebastian Fohrer, Klasse 8a, Goethe-Gymnasium & Freiburg
Do, 6. Aug 2015, 14:36 Uhr
Schülertexte

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Im Juli diesen Jahres ist der Engländer Nicholas Winton mit 106 Jahre gestorben. Seine Lebensgeschichte macht ihn zu etwas Besonderem: Im Jahr 1938 wollte er eigentlich in die Schweiz zum Skifahren reisen. Seine Freunde überredeten ihn aber, mit ihnen nach Prag zu gehen. Als der 29-Jährige dort ankam, stellte er fest, wie schlecht es den jüdischen Menschen und vor allem den Kindern dort ging. Also beschloss er, ihnen zu helfen: Er schleuste sie nach London. Das war nach dem Novemberpogrom durch ein britisches Gesetz für Kinder unter 17 Jahren (Refugee Children Movement) möglich. Indem er Adoptiveltern in England für sie suchte, Geld sammelte, Visa beantragte und eine Zugfahrt mit insgesamt acht Zügen zu ihren neuen Eltern organisierte, rettete er 669 Kindern das Leben. Ein neunter Zug mit rund 200 Kindern an Bord konnte aber wegen des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs Prag nicht verlassen.

Keiner wusste davon, auch seine Familie nicht, bis seine Frau 1988 auf dem Speicher einen Koffer fand. In ihm waren Notizen und Briefe über seine Rettungsaktion. Mit Hilfe einer Historikerin nahm sie Kontakt mit "Wintons Kindern" auf und lud sie zu einer Fernsehshow ein. Nicholas Winton ging zu dieser Fernsehshow. Nur wusste er nicht, dass dort auch viele der Kinder waren, die er gerettet hatte. Die Moderatorin sagte zu den Gästen, dass jeder aufstehen sollte, der Winton sein Leben verdankt. Das halbe Studio stand auf. Das war ein sehr bewegender Moment für Nicholas Winton.
Obwohl er mehrmals für den Friedensnobelpreis nominiert wurde, hat er diesen nie erhalten. Den "Weißen Löwen", die höchste Auszeichnung Tschechiens, hat er aber vom tschechischen Präsidenten Miloš Zeman verliehen bekommen und wurde von der Queen zum Ritter geschlagen, sodass er nun den Titel Sir Nicholas Winton tragen darf.

Schlagworte: Nicholas Winton, Milos Zeman, Sebastian Fohrer