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Starkes Stück

Früher war die Jeans eine Arbeitshose, heute trägt sie jeder.  

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asdf sdf Foto: fotolia.com/FX Berlin
Bitte mal kurz den Kleiderschrank öffnen und nachzählen: Wie viele Jeans liegen drin? Jeder Deutsche besitzt im Durchschnitt acht Jeans. Habt ihr mehr oder weniger? Was aber macht diese Hose so beliebt? Und wer hat sie eigentlich erfunden?

Die Frau, die im Winter 1870 plötzlich im Laden des Schneiders Jacob Davis steht, ist sauer. Ständig muss sie ihrem Mann neue Arbeitshosen kaufen, weil seine kaputt gehen. Jacob Davis hört ihr zu und überlegt, wie er das Problem lösen könnte.Ein gewöhnlicher Faden scheint nicht auszureichen, um die Stoffteile zusammenzuhalten. Er probiert es mit kleinen Metallteilen aus Kupfer, sogenannten Nieten. Und – es funktioniert.

Jacob Davis betreibt seine Schneiderei im Westen der Vereinigten Staaten von Amerika, in dem Staat Kalifornien. Hier haben lange nur wenige Menschen gelebt. Doch dann hat jemand ein kleines Klümpchen Gold entdeckt, und plötzlich wimmelt es nur so vor Goldsuchern, Bergarbeitern und Abenteurern. Weil all diese Menschen auch etwas zu essen und zum Anziehen brauchen, siedeln sich nach und nach auch Bauern und Händler an. Darunter ist Levi Strauss. Der stammt aus Deutschland, wohnt aber in New York und will jetzt an der amerikanischen Westküste das große Geld verdienen. Er verkauft vor allem Stoffe. Einer seiner Kunden ist der Schneider Jacob Davis. Der erzählt ihm, dass er eine stabile Nietenhose erfunden hat, und dass plötzlich alle Leute genau so eine Hose wollen. Da können die Goldsucher nämlich die Taschen mit Steinen vollstopfen, ohne dass sie reißen. Levi Strauss und Jacob Davis wollen verhindern, dass ihnen jemand die Idee klaut. Deshalb melden sie diese Nietenhose 1873 zum Patent an. Es durfte also erst einmal niemand sonst einen "Hüftoverall" herstellen – so nannten sie ihre Erfindung.

Die ersten Niethosen waren aus Segeltuch. Das ist ein sehr festes Gewebe, das vor allem – daher der Name – für die Segel von Schiffen verwendet worden ist. Doch damit waren Davis und Strauss nicht ganz zufrieden. Sie fanden einen anderen Stoff: Denim. Das ist ein Material aus Baumwolle, das besonders reißfest und blau eingefärbt ist. Den Denim bekamen sie aus der italienischen Stadt Genua, die auf Französisch "Gênes" heißt, man spricht das "Dschenn". Von dieser Bezeichnung war es nur noch ein kurzer Weg zur "Jeans". Das klingt ja schon viel cooler als Hüftoverall, oder? Diese Jeans nun fand rasend schnell ihre Fans. Es dauerte nicht lange, da war sie in ganz Amerika bekannt. Vor allem Cowboys und Farmer trugen sie gerne, eben weil sie nicht so schnell kaputt ging. Doch nach und nach entdeckten immer mehr Menschen, wie praktisch die Jeans war, und trugen sie auch gerne in ihrer Freizeit. Irgendwann wollte einfach jeder eine Jeans haben. Inzwischen waren die Hosen von Levi Strauss – auch Levi’s genannt – nicht mehr die einzigen Jeans auf dem Markt, Lee und Wrangler kamen hinzu.

In Deutschland wurde die Jeans nach dem Zweiten Weltkrieg bekannt. Amerikanische Soldaten hatten sie mitgebracht. Vor allem Jugendliche wollten unbedingt so eine Hose tragen. Bald war sie sogar im Fernsehen zu sehen, weil Stars und Prominente am liebsten in Jeans auftraten. Und heute? Ist die Jeans noch immer eines der beliebtesten Kleidungsstücke auf der Welt. Kein Wunder: Sie ist praktisch, bequem und sieht einfach gut aus.

Ressort: Neues für Kinder

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