Stachelig, aber oho

Faszinierende Kakteen: Ihre Dornen sind Sonnenschutz, Abwehrzaun und Trinkhalm zugleich.  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
1/2
Gigantisch steckt schon in seinem Namen: Der Kaktus Carnegiea gigantea kann 15 Meter hoch werden. Foto: tektur (adobe)
Viele Jahre lang ohne einen Tropfen Wasser auskommen? Kein Problem für manche Kakteen. Die stacheligen Pflanzen sind nämlich echte Überlebenskünstler.

Rund 1500 Arten

Winzig klein und riesengroß, rund wie eine Kugel, schlank wie ein Bleistift, harte Dornen, weiche Borsten – es gibt auf der Welt mehr als 1500 verschiedene Arten von Kakteen, und jede sieht anders aus. Kakteen gehören zu einer Pflanzengruppe namens Sukkulenten. So nennt man Pflanzen, die sehr viel Flüssigkeit speichern können. Kakteen kommen in natürlicher Umgebung in Nord- und Südamerika vor. Nur eine Art lebt auch außerhalb von Amerika: Rhipsalis baccifera, auch Binsenkaktus genannt.

Glibberiges Gel

Die Gegenden, in denen Kakteen wachsen, sind sehr verschieden: Regenwald, Hochgebirge, Steppe oder Wüste. Sie haben aber eines gemeinsam: Es regnet nicht ständig, sondern nur ab und zu. Dann folgen trockene Zeiten, die Wochen, Monate oder sogar Jahre dauern können. Der Kaktus ist drauf vorbereitet: Wenn es mal regnet, saugt er gierig jeden Tropfen Wasser auf und speichert ihn. So hat er genug Reserven für die trockenen Zeiten. In manchen Abenteuerbüchern steht, dass Menschen, die sich in der Wüste verirren, Wasser aus Kakteen trinken. Das ist Quatsch. Denn der Kaktus speichert das Wasser als glibberiges Gel. Außerdem sind manche Kakteen giftig.

Als Braten oder Saft

Es gibt aber auch welche, die man essen kann. Die grünen Pflanzenteile schmecken frisch-sauer. Man kann sie braten oder zu einem Saft verarbeiten. Manche Geschäfte verkaufen sogar Kaktusmarmelade. In Deutschland findet man recht häufig die Kaktusfeige, das ist die Frucht des Feigenkaktus. Wer die noch nicht kennt: Unbedingt ausprobieren. Sie schmeckt wie eine Mischung aus Kiwi und Mango und das Fruchtfleisch leuchtet in Pink-Rot.

Praktische Dornen

Einige Kakteen haben kleine, fleischige Blätter, doch bei den meisten fehlen sie. Stattdessen tragen sie Dornen. Vor vielen 1000 Jahren waren das auch mal Blätter. Doch um besser in ungemütlichen Gegenden überleben zu können, hat der Kaktus sie in Dornen umgewandelt. Und die beherrschen einige Kunststücke. So halten sie zum Beispiel Tiere fern, die Appetit auf Kaktus haben. Außerdem helfen die Dornen manchen Kaktusarten, keinen Sonnenbrand zu bekommen: Die dicken Nadeln stehen so dicht am Kaktusstamm, dass sie die Sonnenstrahlen reflektieren können. Wenn frühmorgens Nebel am Kaktus vorbeizieht, bilden sich an den Dornen Wassertropfen, die der Kaktus trinken kann.

Ganz schön alt

Weil der Kaktus sich so gut an schwierige Bedingungen angepasst hat, können einige Arten bis zu 200 Jahre alt werden. Zum Beispiel Carnegiea gigantea, der auch Kandelaberkaktus genannt wird. Der wäre auch hübsch im Wohnzimmer. Es gibt nur ein kleines Problem: Er wird bis zu 15 Meter hoch.

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel