Tourismus

St. Blasien stoppt Ferienwohnungen in Menzenschwand

Wohnraum hat Vorrang vor touristischer Infrastruktur, findet der Gemeinderat in St. Blasien. Eine Bauherrin, die lieber an Ferien- statt an Mietwohnungen verdienen will, hat trotzdem noch eine Chance.  

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Menzenschwand hat touristisch einiges ...änderung für Ferienwohnungen vorsieht.  | Foto: Sebastian Barthmes
Menzenschwand hat touristisch einiges zu bieten. Der Gemeinderat St. Blasien verweigerte einem Bauantrag trotzdem sein Einvernehmen, der eine Nutzungsänderung für Ferienwohnungen vorsieht. Foto: Sebastian Barthmes
Der St. Blasier Gemeinderat hat sich in seiner jüngsten Sitzung mit einem Bauantrag auf Nutzungsänderung befassen müssen. Dabei ging es um ein Gebäude, das gerade erst entsteht: Ursprünglich als Wohnungen sollten die Räumlichkeiten eines Gebäudes im Menzenschwander Vorderdorf genutzt werden – so war das neue Haus geplant und genehmigt worden. Mit dem Antrag auf Nutzungsänderung wollte die Bauherrin erreichen, die Räumlichkeiten als Ferienwohnungen nutzen zu dürfen. Diesem Anliegen hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstag indes das Einvernehmen versagt.

Der Rathauschef Adrian Probst hatte zuvor zwei Argumente für die Versagung des Einvernehmens ins Feld geführt. Zum einen bedürfe es dringend des Wohnraums, Wohnen gehe vor, sagte er. Es gehe nicht um das Verhindern von Ferienwohnungen, auch diese würden benötigt. Vorrang habe aber die Entwicklung von Wohnraum, betonte er. Einheimische wie Menschen, die sich in der Raumschaft niederlassen wollten, müssten die Chance haben, eine Wohnung in dem Anwesen zu kaufen oder zu mieten, betonte der Bürgermeister.

Zum anderen bemängelte der Rathauschef das Vorgehen der Bauherrin. Noch bevor die Bodenplatte gegossen sei, eine Nutzungsänderung zu beantragen, bezeichnete er als maximal ungeschickt. Man wolle an der bisherigen Linie festhalten und diese Scheibchentaktik, wie er es nannte, nicht hinnehmen.

So sah es auch Klaus Dudarewitsch (SPD): Man dürfe sich nicht überrumpeln lassen, erklärte er. Ortsvorsteher und Gemeinderat Joachim Gfrörer (CDU) ergänzte, angesichts der Wohnungsnot in Menzenschwand sei die Schließung der Baulücke mit einem Bauvorhaben für Wohnraum willkommen. Gegen die Nutzungsänderung in Ferienwohnungen habe sich daher bereits der Ortschaftsrat ausgesprochen. Ob inzwischen schon Wohnungen verkauft worden seien, sei nicht bekannt, beantwortete der Rathauschef eine Frage von Susanne Schwer (CDU).

Auf eines wies Bürgermeister Probst nach dem einstimmigen Votum für die Versagung des Einvernehmens allerdings noch hin: Die Zustimmung zur Nutzungsänderung könne durch das Landratsamt ersetzt werden.
Schlagworte: Adrian Probst, Susanne Schwer, Klaus Dudarewitsch
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