Sperrgebiet für Kunstliebhaber

Die Kassler Documenta 11 will kein Museum sein: Sie lenkt den Blick auf globale Hintergründe und Wirkungsfelder.  

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Vorhang auf. Heute wird sie eröffnet, die Kassler Weltkunstschau, die Documenta 11. Mit 118 Künstlern hat das Kuratorenteam um seinen Leiter, Okwui Enwezor, vergleichsweise wenige Teilnehmer eingeladen, doch kommen sie diesmal aus aller Welt. Und der Ausstellung, die sich vornimmt, Kunst nicht als Kunst, sondern in ihrer "Welthaltigkeit" zu zeigen, steht durch die Hinzunahme eines alten Brauereigebäudes weit mehr Raum als allen früheren zur Verfügung.

Ist nicht kulturelle Anpassung ein Globalisierungsgesetz? Entsprechend Andy Warhols ironisch-zynischer Rede: "Das Schönste an Tokio ist McDonald's . . ." Und sind nicht die Weltkulturen (oder was davon übrig ist in der Erinnerung) ein einziges Warenlager, über das unsere Freizeitgesellschaft frei verfügt, um ihre weltanschaulichen Defizite auszugleichen? Auch als die Kunst der Moderne sich fürs Außereuropäische entschied, verfuhr sie gewissermaßen ausbeuterisch. Und selbst auch gut gemeinte Ausstellungen wie "Weltkulturen und Moderne Kunst" (im Begleitprogramm zur Olympiade in München) ...

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