Bundeskongress
SPD-Spitze stellt sich den Jusos
Die K-Frage der SPD ist entschieden, aber die quälende Debatte darüber wirkt nach. Nun haben die Jusos ihrem Ärger deutlich Luft gemacht. Sammelt sich die SPD hinter ihrem Kandidaten Olaf Scholz?
Michael Fischer und Basil Wegener (dpa)
So, 24. Nov 2024, 21:23 Uhr
Deutschland
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SPD-Chef Lars Klingbeil verteidigte das Vorgehen der Parteiführung allerdings erneut. "Mein Führungsanspruch ist schon, dass man in die Partei reinhorcht, dass man Debatten führt, dass man in unterschiedlichen Szenarien auch denkt", sagte er im Deutschlandfunk. Er räumte aber auch ein, dass er sich die Diskussion anders vorgestellt hätte und rief dazu auf, den Blick nach vorne zu richten. "Jetzt sind alle gemeinsam auch in der Pflicht, den Schalter umzulegen und zu gucken, dass wir in den Wahlkampf starten."
Die Parteiführung hatte nach dem Platzen der Ampel-Koalition darauf verzichtet, Regierungschef Olaf Scholz sofort als Kanzlerkandidaten zu nominieren. Dadurch war eine Debatte über eine Einwechslung des laut Umfragen weit beliebteren Verteidigungsministers Boris Pistorius entstanden. Sie wurde erst am Donnerstag durch Pistorius’ Verzicht auf die Kandidatur beendet.
Am Montag will der Vorstand nun Scholz offiziell als Kanzlerkandidaten nominieren. Am 11. Januar soll er auf einem Parteitag bestätigt werden. Ob sich die Partei dann geschlossen hinter ihm versammelt, wird man noch sehen. Juso-Chef Türmer sagte in Halle zwar, dass die Kandidaten-Debatte für ihn nun beendet sei. Ein klares Bekenntnis zu Scholz war von ihm aber nicht zu hören. Auch andere Redner machten ihrem Frust Luft. Ein Delegierter sagte, dass die Unterstützung für Scholz "nicht gottgegeben" sei. "Ich weiß nicht, ob ich in der Kälte stehen und für Olaf Wahlkampf machen werde."
Esken sprach trotzdem davon, dass es nun "eine große Einigkeit" in der SPD gebe. "Wir gehen aus dieser Debatte nicht beschädigt, sondern auch gestärkt hervor", sagte sie. Auch der stellvertretende Parteivorsitzende Hubertus Heil rief die Jusos auf, sich nun auf die Wahl am 23. Februar zu konzentrieren. Die SPD müsse sich jetzt "verdammt nochmal zusammenreißen und gemeinsam stehen, damit wir gewinnen".
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