Account/Login

Bundeskongress

SPD-Spitze stellt sich den Jusos

Die K-Frage der SPD ist entschieden, aber die quälende Debatte darüber wirkt nach. Nun haben die Jusos ihrem Ärger deutlich Luft gemacht. Sammelt sich die SPD hinter ihrem Kandidaten Olaf Scholz?  

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Saskia Esken,  | Foto: Sebastian Willnow (dpa)
Saskia Esken, Foto: Sebastian Willnow (dpa)
SPD-Chefin Saskia Esken hat sich am Wochenende auf dem Bundeskongress der Jungsozialisten (Jusos) in Halle der massiven Kritik des Jugendverbands gestellt und reumütig gezeigt: "Nein, wir haben kein wirklich gutes Bild abgegeben bei der Nominierung unseres Kanzlerkandidaten", sagte sie. Zuvor hatte Juso-Chef Philipp Türmer Esken und ihrem Co-Vorsitzenden Lars Klingbeil Führungsversagen vorgeworfen und von einer "Shitshow" gesprochen. "Ich muss sagen, mir hat an dieser Stelle wirklich der Plan und auch tatsächlich die Führung in dieser Frage der Parteispitze gefehlt."

SPD-Chef Lars Klingbeil verteidigte das Vorgehen der Parteiführung allerdings erneut. "Mein Führungsanspruch ist schon, dass man in die Partei reinhorcht, dass man Debatten führt, dass man in unterschiedlichen Szenarien auch denkt", sagte er im Deutschlandfunk. Er räumte aber auch ein, dass er sich die Diskussion anders vorgestellt hätte und rief dazu auf, den Blick nach vorne zu richten. "Jetzt sind alle gemeinsam auch in der Pflicht, den Schalter umzulegen und zu gucken, dass wir in den Wahlkampf starten."

Die Parteiführung hatte nach dem Platzen der Ampel-Koalition darauf verzichtet, Regierungschef Olaf Scholz sofort als Kanzlerkandidaten zu nominieren. Dadurch war eine Debatte über eine Einwechslung des laut Umfragen weit beliebteren Verteidigungsministers Boris Pistorius entstanden. Sie wurde erst am Donnerstag durch Pistorius’ Verzicht auf die Kandidatur beendet.

Am Montag will der Vorstand nun Scholz offiziell als Kanzlerkandidaten nominieren. Am 11. Januar soll er auf einem Parteitag bestätigt werden. Ob sich die Partei dann geschlossen hinter ihm versammelt, wird man noch sehen. Juso-Chef Türmer sagte in Halle zwar, dass die Kandidaten-Debatte für ihn nun beendet sei. Ein klares Bekenntnis zu Scholz war von ihm aber nicht zu hören. Auch andere Redner machten ihrem Frust Luft. Ein Delegierter sagte, dass die Unterstützung für Scholz "nicht gottgegeben" sei. "Ich weiß nicht, ob ich in der Kälte stehen und für Olaf Wahlkampf machen werde."

Esken sprach trotzdem davon, dass es nun "eine große Einigkeit" in der SPD gebe. "Wir gehen aus dieser Debatte nicht beschädigt, sondern auch gestärkt hervor", sagte sie. Auch der stellvertretende Parteivorsitzende Hubertus Heil rief die Jusos auf, sich nun auf die Wahl am 23. Februar zu konzentrieren. Die SPD müsse sich jetzt "verdammt nochmal zusammenreißen und gemeinsam stehen, damit wir gewinnen".

Ressort: Deutschland

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare

Um Artikel auf BZ-Online kommentieren zu können müssen Sie bei "Meine BZ" angemeldet sein.
Beachten Sie bitte unsere Diskussionsregeln, die Netiquette.

Sie haben noch keinen "Meine BZ" Account? Jetzt registrieren


Weitere Artikel